Kausales Denken, Bayes-Netze und die Markov-Bedingung
Kausales Denken, Bayes-Netze und die Markov-Bedingung
Kausales Denken, Bayes-Netze und die Markov-Bedingung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
101<br />
<strong>die</strong> anderen Effekte beeinflusst), vereinfacht sich <strong>die</strong> auf PN bedingte Zielinferenz<br />
analog zu Gleichung 11 in Abschnitt 4.2 entsprechend:<br />
(22)<br />
Es lässt sich leicht erkennen, dass der zugr<strong>und</strong>liegende Prozess wieder abstrakt<br />
mit zwei Stufen beschrieben werden kann. Nur der erste Schritt, nämlich<br />
<strong>die</strong> Schätzung der Wahrscheinlichkeit der Anwesenheit der gemeinsamen Fehlerquelle<br />
PN, also <strong>die</strong> Fehlerattribution, ist vom Zustand der beobachteten Fehlerquelle<br />
PN* beeinflusst. Der zweite Schritt, also <strong>die</strong> Bestimmung der Wahrscheinlichkeit<br />
der Anwesenheit des Zieleffekts gegeben der An- oder Abwesenheit<br />
der Fehlerquelle PN ist von PN* unbeeinflusst, da PN* nur auf <strong>die</strong> Effekte E 1 ,<br />
…, E n-1 wirkt.<br />
Damit sollte <strong>die</strong> Vorhersage im Falle der Abwesenheit der beobachtbaren<br />
Fehlerquelle der einer Struktur ohne <strong>die</strong>se Fehlerquelle entsprechen. In Abbildung<br />
29 ist <strong>die</strong> Modellvorhersage dargestellt. Hierfür wurden <strong>die</strong> Parameter aus<br />
den gleichen Verteilungen gezogen, wie sie für <strong>die</strong> Simulation der Vorhersagen<br />
des Basismodells (Abschnitt 4.3) verwendet wurden; <strong>die</strong> Stärke der nicht beobachteten<br />
Fehlerquelle (w PN ) wurde aus einer<br />
-Verteilung mit dem<br />
Erwartungswert 0.91 gezogen (starke gemeinsame Fehlerquelle), was im Basismodell<br />
der „Sending“-<strong>Bedingung</strong> entspricht. Die Vorhersage für den Fall der Abwesenheit<br />
der beobachtbaren Fehlerquelle (PN* = 0) entspricht damit der Vorhersage<br />
des Basismodells für <strong>die</strong> „Sending“-<strong>Bedingung</strong> (siehe v.a. <strong>die</strong> gestrichelte<br />
der oberen drei Linien in Abbildung 29 im Vergleich zu Abbildung 16 auf Seite<br />
64); <strong>die</strong> Einschätzung der Wahrscheinlichkeit der Anwesenheit des Zieleffekts<br />
hängt sehr stark von der Anzahl der weiteren als anwesend beobachteten Effekte<br />
ab. Im Fall der Anwesenheit der beobachtbaren Fehlerquelle (PN* = 1) nimmt<br />
<strong>die</strong>se Abhängigkeit ab, <strong>und</strong> zwar umso stärker, je stärker <strong>die</strong> beobachtbare Fehlerquelle<br />
PN* ist (vergleiche dazu in Abbildung 29 <strong>die</strong> gepunktete Linie [wenig<br />
starke beobachtete Fehlerquelle] mit der durchgezogenen Linie [starke beobachtete<br />
Fehlerquelle]).