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Kausales Denken, Bayes-Netze und die Markov-Bedingung

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14<br />

2000; Spirtes et al., 2000) 14 . Beobachtet man z.B. drei Variablen <strong>und</strong> ist das Ziel,<br />

herauszufinden, wie <strong>die</strong> drei Variablen kausal verb<strong>und</strong>en sind, dann sind nach<br />

<strong>die</strong>sem Ansatz <strong>die</strong> statistischen Abhängigkeiten zu untersuchen. In einer Common-Effect-Struktur<br />

(siehe Abbildung 1a) sind <strong>die</strong> beiden Ursachen unabhängig<br />

voneinander (unkonditionale Unabhängigkeit), konditionalisiert man <strong>die</strong>se auf<br />

den Effekt, werden sie jedoch abhängig (konditionale Abhängigkeit). In einer<br />

Common-Cause-Struktur (siehe Abbildung 1b) sind <strong>die</strong> beiden Effekte abhängig<br />

voneinander (unkonditionale Abhängigkeit), da <strong>die</strong> gemeinsame Ursache eine<br />

Scheinkorrelation zwischen <strong>die</strong>sen erzeugt; konditionalisiert auf <strong>die</strong> Ursache,<br />

werden <strong>die</strong> Effekte jedoch unabhängig (konditionale Unabhängigkeit), wie sich<br />

aus der <strong>Markov</strong>-<strong>Bedingung</strong> offenk<strong>und</strong>ig ergibt. Die gleichen Abhängigkeiten ergeben<br />

sich aber auch für <strong>die</strong> Causal-Chain-Struktur (siehe Abbildung 1c), <strong>die</strong> sich<br />

damit auf der Basis von rein statistischen Informationen nicht von der Common-<br />

Cause-Struktur in Abbildung 1b unterscheiden lässt. Solche Strukturen werden<br />

als <strong>Markov</strong>-äquivalent bezeichnet (siehe für <strong>die</strong> daraus resultierenden <strong>Markov</strong>-<br />

Äquivalenzklassen Abbildung 2).<br />

Abbildung 2. Alle Kausalstrukturen über drei Variablen, <strong>die</strong> einen oder zwei kausale<br />

Links enthalten (angelehnt an Steyvers et al., 2003). Die gestrichelten roten<br />

Linien kennzeichnen <strong>die</strong> <strong>Markov</strong>-Äquivalenzklassen, Strukturen also, <strong>die</strong> sich auf<br />

der Basis rein statistischer Informationen ohne weitere Annahmen nicht voneinander<br />

unterscheiden lassen.<br />

14 Dies setzt jedoch voraus, dass <strong>die</strong> Abhängigkeiten probabilistisch sind. Für eine Analyse des<br />

Problems im Hinblick auf deterministische Systeme siehe Glymour (2007).

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