31.10.2013 Aufrufe

Kausales Denken, Bayes-Netze und die Markov-Bedingung

Kausales Denken, Bayes-Netze und die Markov-Bedingung

Kausales Denken, Bayes-Netze und die Markov-Bedingung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

18<br />

Wahrscheinlichkeit verbindet (z.B. einfache Strukturen haben eine höhere Wahrscheinlichkeit).<br />

Damit wird der Raum der möglichen Hypothesen stark eingeschränkt<br />

<strong>und</strong> eine Inferenz auf der Basis weniger Beobachtungsdaten ermöglicht.<br />

Eine solche Grammatik kann z.B. verschiedene abstrakte Klassen von Variablen<br />

beschreiben (z.B. Risikofaktoren, Krankheiten, Symptome) <strong>und</strong> dann <strong>die</strong> möglichen<br />

<strong>und</strong> Relationen zwischen Variablen <strong>die</strong>ser Klassen (z.B. ein Risikofaktor<br />

kann eine Krankheit verursachen; ein Symptom kann nie eine Krankheit verursachen<br />

etc.) sowie mögliche Interaktionen (siehe Griffiths & Tenenbaum, 2007b).<br />

2.2.3 Das Causal-Support-Modell (Griffiths & Tenenbaum, 2005)<br />

Einen Brückenschluss zwischen den neueren <strong>Bayes</strong>-Netz-Modellen zurück zu den<br />

ursprünglich in der Psychologie entwickelten Ansätzen ist Griffiths <strong>und</strong><br />

Tenenbaum (2005) mit ihrem Causal-Support-Modell gelungen, indem sie zeigen<br />

konnten, dass <strong>die</strong> psychologischen Maße <strong>und</strong> Causal Power Entsprechungen<br />

als <strong>Bayes</strong>-Netz-Parameter haben. Das Causal-Support-Modell formalisiert dabei<br />

im <strong>Bayes</strong>-Netz-Framework Inferenzen bezüglich einer Ursache-Effekt-Relation,<br />

wie sie auch Gr<strong>und</strong>lage für <strong>die</strong> einfachen psychologischen Modelle sind (siehe<br />

Abschnitt 2.1), <strong>und</strong> hebt dabei den Unterschied zwischen Struktur – existiert eine<br />

Kausalrelation – <strong>und</strong> Kausalstärke – wie stark ist <strong>die</strong> Relation – hervor. Betrachtet<br />

man nun eine (potentielle) Ursache C <strong>und</strong> einen (potentiellen) Effekt E <strong>die</strong>ser<br />

Ursache, dann gibt es auf struktureller Ebene zwei Möglichkeiten: Es besteht<br />

keine Kausalrelation zwischen C <strong>und</strong> E (siehe Abbildung 3a), also , oder es<br />

besteht eine Kausalrelation (siehe Abbildung 3b), also . Griffiths <strong>und</strong><br />

Tenenbaum (2005) zeigen, dass menschliche Kausalurteile stärker mit der Strukturfrage,<br />

also ob eine Kausalrelation besteht, korrespon<strong>die</strong>ren als mit der Frage<br />

nach der Stärke einer kausalen Verbindung. Die Strukturfrage formalisieren sie<br />

dabei über das Log-Likelihood-Verhältnis der Beobachtungsdaten D gegeben einer<br />

Kausalrelation <strong>und</strong> gegeben keiner Relation:<br />

(3)<br />

Dieses Causal Support genannte Maß ist umso größer, je wahrscheinlicher<br />

eine Kausalrelation zwischen C <strong>und</strong> E gegeben der beobachteten Daten ist.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!