Kausales Denken, Bayes-Netze und die Markov-Bedingung
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Es wurde verdeutlicht, dass <strong>die</strong> dargestellten Beziehungen in gleicher Weise<br />
auch für Gonz <strong>und</strong> Brxxx sowie für Gonz <strong>und</strong> Zoohng gelten würden. Des Weiteren<br />
wurde den Versuchspersonen – in Anlehnung an Rehder <strong>und</strong> Burnett<br />
(2005) – erklärt, dass <strong>die</strong> vier Aliens, wenn sie sich in einem Raum aufhielten,<br />
jeweils ca. 70% der Zeit an Essen <strong>und</strong> ca. 30% der Zeit an nichts denken würden.<br />
Die Information über <strong>die</strong>se Randwahrscheinlichkeiten der Variablen wurde dabei<br />
vor allem aus Gründen der Vergleichbarkeit zu den Experimenten von Rehder<br />
<strong>und</strong> Burnett (2005) aufgenommen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Informationen enthielten. Sie sollten<br />
den Versuchspersonen primär als Ausgangspunkt für ihre Bewertungen <strong>die</strong>nen,<br />
da <strong>die</strong> sonstigen Beschreibungen von Kausalstärke <strong>und</strong> Basisrate nur verbal<br />
(wie „manchmal“ oder „häufig“) vorlagen. (Man bemerke, eine Lernphase, in der<br />
<strong>die</strong> Probanden <strong>die</strong> Parameter des zugr<strong>und</strong>eliegenden kausalen Systems hätten<br />
lernen können, gab es in <strong>die</strong>sem Experiment, wie auch in allen weiteren Experimenten,<br />
nicht.)<br />
Vor Abschluss der Instruktionsphase, nachdem <strong>die</strong> Versuchspersonen <strong>die</strong><br />
Instruktion gelesen hatten, wurden <strong>die</strong> Probanden aufgefordert, den Inhalt der<br />
Instruktion noch einmal zu erklären. Dies sollte sicherstellen, dass auch alle wesentlichen<br />
Instruktionsteile richtig verstanden wurden. Konnte eine Probandin<br />
bzw. ein Proband den Inhalt der Instruktion in seinen wesentlichen Teilen nicht<br />
wiedergeben, so musste sie bzw. er <strong>die</strong>se noch einmal lesen.<br />
In der sich anschließenden Testphase wurden den Versuchspersonen Testfälle<br />
gezeigt, in denen der Gedanke von Gonz <strong>und</strong> <strong>die</strong> Gedanken zweier weiterer<br />
Aliens präsentiert wurden (für einen Beispiel-Testfall siehe Abbildung 9). Die<br />
Aufgabe bestand nun darin, anzugeben, in wie vielen von zehn vorgestellten Situationen<br />
mit <strong>die</strong>ser Konfiguration das Zielalien (gekennzeichnet mit einem Fragezeichen<br />
über dem Kopf) an „POR“ denken werde. Die Angabe erfolgte damit<br />
auf einer Rating-Skala von 0 bis 10. Die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit der<br />
Anwesenheit des Zieleffekts auf einer Häufigkeitsskala anstelle einer Wahrscheinlichkeitsskala<br />
wurde gewählt, da Versuchspersonen mit Häufigkeitsskalen<br />
in der Regel besser umgehen können. Verzerrende Effekte, <strong>die</strong> auf eine möglichen<br />
Misskonzeption von Wahrscheinlichkeiten zurückgehen, können so vermieden<br />
werden (siehe <strong>die</strong>sbezüglich u.a. <strong>die</strong> Debatte über den Einsatz von Häufig-