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Kausales Denken, Bayes-Netze und die Markov-Bedingung

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61<br />

(6)<br />

mit<br />

(7)<br />

<strong>und</strong> unter der Annahme, dass<br />

(8)<br />

Letztere Annahme besagt, dass <strong>die</strong> Parameter des kausalen Systems unabhängig<br />

sind von den beobachteten Zuständen der gemeinsamen Ursache C <strong>und</strong><br />

den Effekten E 1 , …, E n-1 <strong>und</strong> <strong>die</strong> Parameter daher vollständig durch <strong>die</strong> Hyperparameter<br />

der A-priori-Verteilungen beschrieben sind. Das heißt, es findet kein<br />

Lernen statt. Diese Vereinfachung lässt sich rechtfertigen (bzw. sie ist sogar geboten),<br />

weil eine experimentelle Situation modelliert wird, in der <strong>die</strong> präsentierten<br />

Testfälle im Hinblick auf ihre Häufigkeit nicht repräsentativ sind für das zugr<strong>und</strong>e<br />

liegende kausale System. Die sechs Testfälle sind – aus experimentellen<br />

Gründen – gleichverteilt <strong>und</strong> daher nicht als i.i.d.-Stichprobe 31 aus der durch das<br />

<strong>Bayes</strong>-Netz beschriebenen gemeinsamen Wahrscheinlichkeitsverteilung anzusehen.<br />

Anders zu bewerten wäre eine experimentelle Situation, in der <strong>die</strong> Probanden<br />

fortlaufend unvollständige Stichproben aus dem kausalen System vervollständigen<br />

müssten, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ses auch generiert hat (also ein klassisches Lernexperiment<br />

mit Rückmeldung). Dann wären <strong>die</strong>se Stichproben auch informativ <strong>und</strong><br />

obige Annahme dürfte nicht getroffen werden.<br />

Hinsichtlich Gleichung 6 stellt sich nun <strong>die</strong> Frage, wie <strong>die</strong> bedingte Wahrscheinlichkeit<br />

aus der Sicht des oben beschriebenen<br />

Modells darzustellen ist. In einem Common-Cause-Modell mit <strong>Markov</strong>-<strong>Bedingung</strong><br />

würde sich <strong>die</strong>ser Ausdruck stark vereinfachen:<br />

(9)<br />

31 Eine i.i.d.-Stichprobe ist eine Stichprobe, deren Realisierungen unabhängig voneinander aus<br />

der gleichen Wahrscheinlichkeitsverteilung gezogen wurden (i.i.d.: independent and identically<br />

distributed)

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