Kausales Denken, Bayes-Netze und die Markov-Bedingung
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gen wurden experimentell in einem für den „A/B“-Fall angepassten, auf dem<br />
Paradigma der Basisexperimente beruhenden Experiment getestet. Hierfür wurden<br />
beide Gedanken der Außerirdischen („TUS“ <strong>und</strong> „POR“ statt nichts <strong>und</strong><br />
„POR“) als kausal aktiv beschrieben <strong>und</strong> mit der bekannten „Reading“-vs.-<br />
„Sending“-Manipulation kombiniert. Wie vorhergesagt, zeigte sich eine Abhängigkeit<br />
vom Status der weiteren Effekte für beide Zustände der Ursache, <strong>und</strong><br />
zwar deutlich stärker in der „Sending“-<strong>Bedingung</strong>.<br />
In Abschnitt 5.2 wurde <strong>die</strong> dem Modell zugr<strong>und</strong>e liegende Idee der Einführung<br />
einer gemeinsamen, an <strong>die</strong> Ursache geb<strong>und</strong>enen Fehlerquelle auf eine<br />
Causal-Chain-Struktur angewendet. Für <strong>die</strong>sen Fall sagt das Modell vorher, dass<br />
der Unterschied zwischen einer „Reading“- <strong>und</strong> einer „Sending“-<strong>Bedingung</strong> verschwinden<br />
sollte, da es bei der Bewertung der potentiellen Anwesenheit des<br />
ultimativen Effekts in einer kausalen Kette nicht darauf ankommt, ob mögliche<br />
Fehler ursache- oder effektseitig attribuiert werden. Die Vorhersagen wurden<br />
experimentell dergestalt getestet, dass das in den Basisexperimenten verwendete<br />
Paradigma für eine kausale Kette angepasst wurde, indem den Probanden<br />
(entsprechend je nach <strong>Bedingung</strong>) erklärt wurde, das in einer Reihe von Außerirdischen<br />
jeweils links stehende Alien verursache <strong>die</strong> Gedanken des jeweils rechts<br />
stehenden. Wie vorhergesagt unterschieden sich <strong>die</strong> Bewertungen der Probanden<br />
hinsichtlich der Anwesenheit des ultimativen Effekts, dem Gedanken des<br />
letzten Aliens in der Kette, nicht im Hinblick auf <strong>die</strong> „Reading“-vs.-„Sending“-<br />
Manipulation. Die dem Modell zugr<strong>und</strong>e liegende Idee einer adaptiven ursachevs.<br />
effektseitigen Fehlerattribution konnte damit auch in einer kausalen Struktur<br />
bestätigt werden, für <strong>die</strong> das Modell nicht entwickelt worden war.<br />
In Abschnitt 5.3 wurde schließlich getestet, welchen Einfluss es hat, wenn<br />
in eine Common-Cause-Struktur weitere beobachtbare präventive Ursachen eingeführt<br />
werden, <strong>die</strong> mit der modellendogenen Fehlerquelle bei der<br />
Fehlerattribution konkurrieren. Das Modell sagt in <strong>die</strong>sem Fall vorher, dass <strong>die</strong><br />
Einschätzung bezüglich der Anwesenheit eines unbeobachteten Zieleffekts deutlich<br />
weniger von der Anzahl der weiteren als anwesend beobachteten Effekte<br />
abhängen sollte, wenn in das kausale System eine als anwesend beobachtete<br />
präventive Ursache eingeführt wird, <strong>die</strong> nicht auf den Zieleffekt, aber auf alle