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Kausales Denken, Bayes-Netze und die Markov-Bedingung

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sonen eine Wand als eine präventive Ursache für das Gedankenübertragen bei<br />

Außerirdischen ansehen – darüber macht das Modell schließlich keinerlei Vorhersagen.<br />

Getestet werden sollte, wie sich <strong>die</strong> Inferenzen der Probanden bezüglich<br />

der Anwesenheit eines unbeobachteten Zieleffekts durch <strong>die</strong> Einführung einer<br />

als anwesend beobachteten präventiven Ursache verändern. Dies setzt natürlich<br />

aber gerade voraus, dass <strong>die</strong> Versuchspersonen <strong>die</strong> Manipulation („Wände“<br />

vs. „Offene Türen“) als eine Manipulation im Sinne des Modells, also der<br />

Anwesenheit oder Abwesenheit einer weiteren präventiv wirkenden Ursache,<br />

verstehen – <strong>und</strong> <strong>die</strong>s hätte deutlicher instruiert werden können.<br />

Nichtsdestotrotz konnte das Modell auch für den Fall der Einführung einer<br />

beobachteten präventiven Ursache ausreichend bestätigt werden. Dies ist insbesondere<br />

deshalb interessant, da <strong>die</strong> eingeführte zusätzliche Variable direkt mit<br />

dem im Modell angenommenen Prozess der adaptiven Fehlerattribution interagiert.<br />

Der Fall liefert damit einen weiteren Beleg für <strong>die</strong> Richtigkeit der dem<br />

Modell zugr<strong>und</strong>e liegenden strukturellen Annahmen.<br />

5.4 Zusammenfassung<br />

Im vorliegenden Kapitel wurde für das Basismodell (siehe Kapitel 4) bzw. <strong>die</strong> dem<br />

Basismodell zugr<strong>und</strong>e liegende Idee der Einführung einer gemeinsamen<br />

ursacheseitigen Fehlerquelle explizit getestet, indem das Modell in drei verschiedenen<br />

Kontexten angewendet, entsprechende Vorhersagen abgeleitet <strong>und</strong> empirisch<br />

untersucht wurden.<br />

In Abschnitt 5.1 wurde das Modell auf eine Common-Cause-Struktur angewendet,<br />

in der beide Zustände der gemeinsamen Ursache kausal aktiv sind<br />

(„A/B“-Fall anstatt wie im Basismodell der „0/1“-Fall, in dem nur <strong>die</strong> Anwesenheit<br />

der Ursache kausal aktiv ist). Hierfür musste lediglich <strong>die</strong> der Zielinferenz<br />

zugr<strong>und</strong>e liegende bedingte Wahrscheinlichkeitstabelle angepasst werden. In<br />

<strong>die</strong>ser Situation sagt das Modell für <strong>die</strong> Bewertung der Anwesenheit eines unbeobachteten<br />

Zieleffekts eine Abhängigkeit vom Status der weiteren Effekte für<br />

beide Zustände der Ursache voraus <strong>und</strong>, dass <strong>die</strong>se Abhängigkeit wie im Basismodell<br />

in einem kausalen System mit starker gemeinsamer Fehlerursache<br />

(„Sending“-<strong>Bedingung</strong>) deutlich größer ausfallen sollte als in einem System mit<br />

schwacher gemeinsamen Fehlerursache („Reading“-<strong>Bedingung</strong>). Diese Vorhersa-

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