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Flüchtlingsschutz - ein Leitfaden zum internationalen ... - unhcr

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- von ihren Familien getrennte ältere Menschen<br />

- Opfer von Folter und Trauma<br />

- körperlich oder geistig behinderte Menschen<br />

" Besondere Überlegungen<br />

Da sich Haft auf schutzbedürftige Personen nachteilig auswirkt, sollten<br />

die Behörden möglichst davon Abstand nehmen. Geschieht dies<br />

dennoch, sollte zuvor die Besch<strong>ein</strong>igung <strong>ein</strong>es qualifizierten Arztes<br />

<strong>ein</strong>geholt werden, aus der hervorgeht, dass die Haft die Gesundheit und<br />

das Wohlbefinden der betreffenden Person nicht gefährden wird. Ferner<br />

ist <strong>ein</strong>e entsprechende Nachkontrolle und Unterstützung vorzusehen,<br />

die bei Bedarf den Zugang zu medizinischer Betreuung, zu<br />

Krankenhauspflege und zu Medikamentenberatung ermöglicht.<br />

Wie UNHCR Kindern bei der Suche<br />

nach ihren Familien hilft<br />

Nach UNHCR-Definition sind unbegleitete Kinder „Minderjährige, die<br />

von beiden Eltern getrennt sind und nicht von <strong>ein</strong>em Erwachsenen<br />

betreut werden, der nach dem Gesetz oder der Tradition hierfür zuständig<br />

ist“. Der Anteil der unbegleiteten Flüchtlingskinder, der von<br />

Wissenschaftlern mit rund 2 bis 5 Prozent <strong>ein</strong>er gegebenen Flüchtlingsgruppe<br />

beziffert wird, unterscheidet sich aber erheblich nach den<br />

Ursachen und den Umständen ihrer Flucht.<br />

In den meisten Fällen arbeitet UNHCR eng mit anderen Organisationen<br />

zusammen, um sicherzustellen, dass unbegleitete Kinder identifiziert und<br />

registriert werden und die Suche nach ihren Familien <strong>ein</strong>geleitet wird. Im<br />

Krisengebiet von Ruanda/Burundi bemühte sich UNHCR <strong>zum</strong> Beispiel<br />

gem<strong>ein</strong>sam mit UNICEF, dem IKRK, „Food for the Hungry“ und „Save the<br />

Children (UK)“ sowie vielen anderen NGOs um die Suche nach Angehörigen<br />

dieser Kinder jenseits der Grenze. Es wurde <strong>ein</strong>e regionale<br />

Zentraldatenbank <strong>ein</strong>gerichtet, in der getrennte Verwandte registriert,<br />

gesucht und gefunden wurden, und lokale Datenbanken unterstützen<br />

lokale und landesweite Programme. Im ersten Jahr nach dem Exodus aus<br />

Ruanda konnten in der gesamten Region der Großen Seen über 21.000<br />

getrennte Kinder wieder mit ihren Familien ver<strong>ein</strong>t werden.<br />

In der Regel spricht sich UNHCR nur ungern für die Adoption<br />

unbegleiteter Kinder außerhalb ihrer Herkunftsregion aus, da es letztlich<br />

immer wieder gelingt, die Familien dieser Kinder auszuforschen. !<br />

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