Flüchtlingsschutz - ein Leitfaden zum internationalen ... - unhcr
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Auch wenn die Genfer Flüchtlingskonvention in vielen wichtigen<br />
Punkten in Frage gestellt wird, hat sie doch ihre Anpassungsfähigkeit<br />
bewiesen. Das war dank ihrer rechtlichen, politischen und ethischen<br />
Bedeutung möglich, die weit über ihre konkreten Bestimmungen<br />
hinausgeht: rechtlich, da sie grundlegende Normen festlegt, die als<br />
Basis für grundsatzgetreues Vorgehen dienen können; politisch, da sie<br />
<strong>ein</strong>en wirklich universellen Rahmen bietet, in dem die Staaten<br />
zusammenarbeiten und gem<strong>ein</strong>sam die Verantwortung für die Folgen<br />
von Zwangsvertreibung tragen können; und schließlich ethisch, da sich<br />
darin die derzeit 144 Vertragsstaaten feierlich verpflichtet haben, die<br />
Rechte <strong>ein</strong>iger der schutzbedürftigsten und benachteiligsten Menschen<br />
zu achten und zu schützen.<br />
Die Sorge um das Wohlergehen der Flüchtlinge hat in der<br />
Interparlamentarischen Union lange Tradition. In ihren Resolutionen<br />
hat sie die Staaten immer wieder aufgefordert, den Flüchtlingsüber<strong>ein</strong>kommen<br />
beizutreten und diese umzusetzen. Außerdem sucht sie<br />
unaufhörlich alle Parlamente dazu zu veranlassen, durch Stärkung und<br />
wirksamere Umsetzung des Abkommens zur festeren Verankerung des<br />
<strong>internationalen</strong> <strong>Flüchtlingsschutz</strong>rechts beizutragen.<br />
Als Gesetzgeber können Parlamentarier den Beitritt zur Genfer<br />
Flüchtlingskonvention und zu ihrem Protokoll von 1967 sowie zu<br />
anderen vergleichbaren <strong>internationalen</strong> und regionalen Über<strong>ein</strong>kommen,<br />
die noch nicht ratifiziert wurden, anregen. Außerdem können<br />
sie durch die Ausarbeitung und Verabschiedung von Gesetzen, die im<br />
Einklang mit den Normen des Völkerrechts und <strong>internationalen</strong><br />
Standards stehen, das innerstaatliche Flüchtlingsrecht mitgestalten und<br />
die Umsetzung der Gesetze überwachen.<br />
Das vorliegende Handbuch ist das Ergebnis <strong>ein</strong>er Zusammenarbeit<br />
zwischen der Interparlamentarischen Union, der Weltorganisation der<br />
Parlamente, und UNHCR, der Organisation, die im Auftrag der<br />
Ver<strong>ein</strong>ten Nationen für <strong>Flüchtlingsschutz</strong> zu sorgen hat und den<br />
Flüchtlingen bei der Suche nach <strong>ein</strong>er Lösung für ihre Not helfen soll.<br />
Es wurde von zwei Expertinnen von UNHCR (Kate Jastram und<br />
Marilyn Achiron) mit Beiträgen dreier langgedienter Parlamentarier<br />
(Beth Mugo, Kenia, Jim McKiernan, Australien, und Ricardo Vasquez,<br />
Argentinien) sowie leitender Mitarbeiter von UNHCR und der IPU<br />
verfasst und soll Abgeordneten die allgem<strong>ein</strong>en Grundsätze des<br />
<strong>internationalen</strong> Flüchtlingsrechts und die Methoden zu ihrer Umsetzung<br />
näher bringen, damit sie ihre Aufgaben in vollem Umfang wahrnehmen<br />
können. Die Förderung des Flüchtlingsrechts und <strong>Flüchtlingsschutz</strong>es<br />
setzt entsprechendes Wissen sowie die Fähigkeit voraus, dieses Wissen<br />
weiterzugeben.