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Flüchtlingsschutz - ein Leitfaden zum internationalen ... - unhcr

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Die Suche nach Lösungen<br />

Für die meisten Flüchtlinge wird die Lösung für ihre Notlage darin<br />

bestehen, dass sie in ihre Heimat zurückkehren. Ihre freiwillige<br />

Rückkehr sollte in Sicherheit und Würde stattfinden können. Die<br />

Entscheidung dazu sollte vom Flüchtling selbst in genauer Kenntnis der<br />

Verhältnisse vor Ort getroffen werden. Einige Flüchtlinge werden sich<br />

im Erstasylland auf Dauer niederlassen dürfen, was als Integration vor<br />

Ort bezeichnet wird. Ein kl<strong>ein</strong>er Prozentsatz von Flüchtlingen<br />

schließlich wird in <strong>ein</strong>em zweiten Asylland angesiedelt werden. Diese<br />

so genannte Neuansiedlung ist zwar nur für die wenigsten Flüchtlinge<br />

<strong>ein</strong>e Lösung, aber dennoch <strong>ein</strong> äußerst wichtiges Schutzinstrument und<br />

<strong>ein</strong>e dauerhafte Lösung.<br />

$ Freiwillige Rückkehr<br />

Die freiwillige Rückkehr ist die von der Mehrzahl der Flüchtlinge und<br />

Asylländer bevorzugte Lösung. Die meisten Flüchtlinge suchen in der<br />

Nähe ihres Heimatlandes Asyl, um bei der ersten sich bietenden<br />

Gelegenheit nach Hause in ihr gewohntes Leben zurückkehren und<br />

mithelfen zu können, ihre Heimatgem<strong>ein</strong>den wieder aufzubauen.<br />

Im Idealfall ist der Konflikt zu Ende, die Gefahren für die persönliche<br />

Sicherheit wie Landminen sind beseitigt oder die Menschenrechtslage<br />

hat sich so weit gebessert, dass die Ursachen der Flucht nicht mehr<br />

gegeben sind. Die Flüchtlinge beschließen in voller Kenntnis der<br />

herrschenden Verhältnisse und aus freien Stücken, in ihre Heimat zurückzukehren,<br />

und genießen ausreichenden <strong>internationalen</strong> Schutz und<br />

Beistand, um in Sicherheit und Würde heimkehren zu können. Ihre<br />

Rechtsstellung ist durch <strong>ein</strong>e dreiseitige Ver<strong>ein</strong>barung zwischen<br />

UNHCR, dem Asylland und dem Heimatland abgesichert. Lücken<br />

zwischen der Phase der Nothilfe und der längerfristigen<br />

Entwicklungshilfe sind geschlossen. Die Aussöhnung zwischen den<br />

verf<strong>ein</strong>deten Parteien in der Bevölkerung hat begonnen.<br />

Leider entspricht die Realität nur selten diesem Szenario. Allzu oft sind<br />

die Schutz- und Hilfsmaßnahmen im Asylland unzureichend.<br />

Flüchtlinge müssen sich für das geringere Übel entscheiden und wählen<br />

oft die Heimkehr in der Hoffnung, dass sich die Umstände in ihrer<br />

Abwesenheit gebessert haben. Eine Repatriierung unter diesen<br />

Bedingungen birgt die große Gefahr, dass die zurückgekehrten Flüchtlinge<br />

neuerlich fliehen müssen.<br />

UNHCR verlangt <strong>ein</strong> gewisses Maß an persönlicher Sicherheit, bevor<br />

das Amt aktiv für die freiwillige Repatriierung <strong>ein</strong>tritt. Es wird aber<br />

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