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Flüchtlingsschutz - ein Leitfaden zum internationalen ... - unhcr

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Es gibt k<strong>ein</strong> bindendes internationales Über<strong>ein</strong>kommen über asylsuchende<br />

blinde Passagiere, und in ihrem Fall wird sehr unterschiedlich vorgegangen.<br />

UNHCR setzt sich wo immer möglich dafür <strong>ein</strong>, dass blinde<br />

Passagiere im ersten Hafen, den das Schiff anläuft, an Land gehen dürfen,<br />

wo die örtlichen Behörden über die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft<br />

entscheiden.<br />

Lässt <strong>ein</strong> Staat <strong>ein</strong>en blinden Passagier nicht an Land gehen und befindet<br />

sich der nächste von dem Schiff anzulaufende Hafen in <strong>ein</strong>em Staat, in<br />

dem das Leben des blinden Passagiers bedroht wäre, dann ist die<br />

Verweigerung gleichbedeutend mit <strong>ein</strong>er Zurückweisung (refoulement). In<br />

solchen Fällen versuchen UNHCR-Mitarbeiter, <strong>ein</strong>e Befragung an Bord<br />

durchzuführen und – wenn sich der Asylsuchende als Flüchtling erweist –<br />

bei der Suche nach <strong>ein</strong>er dauerhaften Lösung behilflich zu s<strong>ein</strong>, <strong>zum</strong>eist in<br />

Form der Neuansiedlung in <strong>ein</strong>em Drittland. !<br />

Um Flüchtlinge schützen zu können, müssen Staaten wissen, wer <strong>ein</strong><br />

Flüchtling ist. Ein Staat muss Personen, die <strong>internationalen</strong> Schutz<br />

benötigen, von anderen Menschen, die ebenfalls in s<strong>ein</strong> Hoheitsgebiet<br />

zu gelangen suchen, unterscheiden können. Wie <strong>ein</strong> Staat dabei<br />

vorgeht, wird weitgehend davon abhängen, ob <strong>ein</strong> Asylantrag <strong>ein</strong>zeln<br />

geprüft werden kann, oder ob es sich um <strong>ein</strong>en Massenzustrom handelt,<br />

bei dem <strong>ein</strong>e Gruppenfeststellung die praktischere Lösung ist.<br />

Die Zusammenhänge zwischen Asyl und nonrefoulement<br />

Die Allgem<strong>ein</strong>e Erklärung der Menschenrechte und die<br />

Genfer Flüchtlingskonvention<br />

Das Recht, Asyl zu suchen und zu erhalten, ist in den<br />

menschenrechtlichen Regelungen des Völkerrechts verankert und <strong>ein</strong>er<br />

der Grundpfeiler des <strong>Flüchtlingsschutz</strong>es. 1992 stellte das UNHCR-<br />

Exekutivkomitee fest, dass „die Institution Asyl, die sich direkt aus dem<br />

in Artikel 14 (1) 1 der Allgem<strong>ein</strong>en Erklärung der Menschenrechte<br />

verankerten Recht ableitet, Asyl zu suchen und zu erhalten, <strong>ein</strong>er der<br />

wesentlichsten Mechanismen für den <strong>internationalen</strong> <strong>Flüchtlingsschutz</strong><br />

ist” (Beschluss Nr. 28 (c)). Asyl dient zwei Zwecken: Es bietet <strong>ein</strong>en<br />

Schutzrahmen und stellt sicher, dass Lösungen für die Probleme der<br />

Flüchtlinge gefunden werden können.<br />

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