Flüchtlingsschutz - ein Leitfaden zum internationalen ... - unhcr
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" Geschätzte 7,7 Millionen der unter der Obhut<br />
von UNHCR stehenden Personen waren unter<br />
18 Jahre alt. Der Prozentsatz an Kindern im<br />
Vergleich zur Gesamtzahl der Flüchtlinge<br />
reichte von 57 % in Zentralafrika bis 20 % in<br />
Zentral- und Osteuropa.<br />
" Mit Stand Januar 2002 waren 6,3 Millionen<br />
Binnenvertriebene auf den Schutz und die<br />
Hilfe von UNHCR angewiesen.<br />
Immer mehr Länder auf der ganzen Welt luden Flüchtlinge <strong>ein</strong>, sich<br />
ständig in ihrem Hoheitsgebiet niederzulassen. Mit dem Angebot der<br />
Einbürgerung, der Bereitstellung von Land oder der Erlaubnis, <strong>ein</strong>er<br />
rechtmäßigen Beschäftigung nachzugehen, haben die Regierungen von<br />
Asyl- und Neuansiedlungsländern dauerhafte Lösungen für die<br />
Probleme von Flüchtlingen geboten, deren Schutz in ihren Heimatoder<br />
Erstasylländern nicht gewährleistet war.<br />
Der rechtliche Rahmen für das internationale <strong>Flüchtlingsschutz</strong>system<br />
wurde von den Staaten geschaffen. Im Laufe der Zeit haben sich<br />
Staaten durch den Beitritt <strong>zum</strong> Abkommen von 1951 über die<br />
Rechtsstellung der Flüchtlinge, der „Magna Charta“ des <strong>Flüchtlingsschutz</strong>es,<br />
offiziell zu ihrer Verpflichtung <strong>zum</strong> <strong>Flüchtlingsschutz</strong><br />
bekannt. In diesem von den Staaten ausgearbeiteten und formulierten<br />
Dokument, der Genfer Flüchtlingskonvention, sind die Rechte und<br />
Pflichten der Flüchtlinge und die Pflichten der Vertragsstaaten<br />
festgelegt. Bis September 2002 waren 144 Staaten dem Abkommen<br />
bzw. ihrem Protokoll beigetreten. Darüber hinaus arbeiten die im<br />
UNHCR-Exekutivkomitee vertretenen 61 Regierungen mit an der<br />
Gestaltung der Schutzpolitik und der Hilfsaktivitäten der Organisation.<br />
Schutz in Gefahr<br />
Während die internationale Gem<strong>ein</strong>schaft in den vergangenen<br />
50 Jahren meist rasch und großzügig auf Flüchtlingskrisen reagierte,<br />
zeichnen sich seit <strong>ein</strong>iger Zeit gewisse Tendenzen ab, die Anlass zur<br />
Sorge geben. Länder, die Flüchtlingen <strong>ein</strong>st großzügig die T ore<br />
öffneten, sind versucht, diese Tore wieder zu schließen, aus Angst vor<br />
Verantwortlichkeiten, deren Ende nicht abzusehen ist, aus Sorge, der<br />
unkontrollierten Migration und dem Schlepperwesen Vorschub zu<br />
leisten, oder um die nationale Sicherheit nicht zu gefährden. Auch<br />
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