Flüchtlingsschutz - ein Leitfaden zum internationalen ... - unhcr
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Der Schutz der Flüchtlinge vor Rassismus und Fremdenf<strong>ein</strong>dlichkeit<br />
bedarf gesetzlicher, politischer und sozialer Maßnahmen. Wenn sich<br />
die ansässige Bevölkerung bedroht fühlt, gedeihen Rassismus,<br />
Diskriminierung, Fremdenf<strong>ein</strong>dlichkeit und Intoleranz. Menschen, die<br />
Angst haben, können von unverantwortlichen Medien leicht instrumentalisiert<br />
oder zu politischen, nichthumanitären Zwecken manipuliert<br />
werden. !<br />
Rassismus und Fremdenf<strong>ein</strong>dlichkeit:<br />
Die Rolle der Parlamentarier<br />
Parlamentarier sind M<strong>ein</strong>ungsbildner, die Ängste und Spannungen<br />
verstärken oder verantwortungsvoll mit ihnen umgehen können.<br />
Parlamentarier sollten ihre Landsleute dazu ermutigen, Flüchtlinge als<br />
Menschen zu sehen, die <strong>internationalen</strong> Schutz, Unterstützung und<br />
Achtung verdienen.<br />
Achtung kann nicht gesetzlich verordnet werden, aber Parlamentarier<br />
können an führender Stelle zu Achtung und Toleranz gegenüber<br />
Flüchtlingen aufrufen und dafür sorgen, dass die nationale Debatte über<br />
Nichtstaatsbürger, seien es Flüchtlinge oder andere, nicht nur emotional,<br />
sondern rational und informiert geführt wird. !<br />
Diskriminierung und Flüchtlinge<br />
Flüchtlinge können in jeder Phase ihrer Flucht und Vertreibung<br />
Rassismus und Diskriminierung erleben.<br />
Ethnische und rassische Spannungen können Flüchtlingsströme auslösen.<br />
Die Diskriminierung <strong>ein</strong>er Volksgruppe kann Folge oder fixer Bestandteil<br />
politischer Strategien s<strong>ein</strong>, die sich Differenzen zwischen verschiedenen<br />
Volksgruppen zunutze machen, um die Unterstützung der <strong>ein</strong>en gegen die<br />
andere zu erhalten. Obwohl sich die meisten Staaten aus verschiedenen<br />
Volksgruppen zusammensetzen, wird allzu oft die ethnische Identität<br />
<strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>zigen Volksgruppe <strong>zum</strong> bestimmenden Merkmal <strong>ein</strong>er ganzen<br />
Nation gemacht. Wenn das geschieht, werden Minderheiten als Hindernis<br />
für die nationale Einheit gesehen. Ist <strong>ein</strong> Staat nicht bereit, tatkräftig<br />
s<strong>ein</strong>er Aufgabe als Vermittler nachzukommen, oder ist er selbst Partei im<br />
ethnischen Konflikt, kann es zu „ethnischen Säuberungen“ oder anderen<br />
Formen <strong>ein</strong>er mit Zwang durchgesetzten Ausgrenzung von Bevölkerungsteilen<br />
kommen. Die vorsätzliche Vertreibung <strong>ein</strong>er Volksgruppe ist in<br />
manchen Fällen das eigentliche Ziel des Konflikts.<br />
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