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Flüchtlingsschutz - ein Leitfaden zum internationalen ... - unhcr

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können die Verbreitung des Virus in k<strong>ein</strong>er Weise <strong>ein</strong>dämmen, sind aber<br />

gleichzeitig geeignet, Menschenrechtsverletzungen durch Diskriminierung<br />

der HIV-positiv getesteten Personen zu fördern. 1990 gaben UNHCR<br />

und die Internationale Organisation für Migration (IOM) <strong>ein</strong>e gem<strong>ein</strong>same<br />

Grundsatzerklärung heraus, in der sie sich gegen zwingend<br />

vorgeschriebene HIV-Tests und gegen jede Einschränkung aufgrund des<br />

HIV-Status <strong>ein</strong>es Flüchtlings durch potenzielle Asyl- oder Neuansiedlungsländer<br />

aussprechen.!<br />

Siehe auch: Handbook for Legislators on HIV/AIDS, Law and Human Rights, UNAIDS-IPU, 1999<br />

Massenzustrom von Flüchtlingen<br />

Wenn Flüchtlinge in großer Zahl gleichzeitig die Grenze überschreiten,<br />

kann ihre Ankunft die örtlichen Schutz- und Beistandskapazitäten<br />

überfordern. Die internationale Gem<strong>ein</strong>schaft muss dem Asylland<br />

gem<strong>ein</strong>sam Hilfestellung leisten. Doch auch in diesem Fall besteht die<br />

Verpflichtung zur Einhaltung fundamentaler Prinzipien wie des Nonrefoulement-Gebots,<br />

die nicht davon abhängig gemacht werden kann,<br />

ob die Last von anderen Ländern mitgetragen wird. UNHCR bemüht<br />

sich nach Kräften, Asylländer dabei zu unterstützen, die Grenze offen<br />

zu halten, und internationale Hilfe zu mobilisieren. Das richtige<br />

Verhalten bei <strong>ein</strong>em Massenzustrom von Flüchtlingen rettet Leben,<br />

fördert die regionale Stabilität und ermutigt zur <strong>internationalen</strong><br />

Zusammenarbeit.<br />

Wenn Flüchtlinge in großer Zahl über die Grenze ins Land strömen, ist<br />

es kaum machbar, wenn nicht gar unmöglich, Asylanträge <strong>ein</strong>zeln zu<br />

prüfen, selbst wenn Zweifel bestehen, ob Personen als Flüchtlinge<br />

anerkannt werden sollen. Wenn die Umstände, unter denen Menschen<br />

in Massen fliehen, darauf hinweisen, dass die Mitglieder der Gruppe<br />

<strong>ein</strong>zeln als Flüchtlinge angesehen werden könnten, ist es für das<br />

Asylland <strong>ein</strong>e vernünftige Lösung, sich des Gruppenverfahrens, der so<br />

genannten „Prima-facie“-Feststellung, zu bedienen. Das gibt die<br />

Möglichkeit, den Bedürftigen grundlegenden Schutz und Beistand zu<br />

leisten, bis <strong>ein</strong>e dauerhafte Lösung gefunden ist, ohne sich zuvor mit<br />

der Frage ihres Status nach der Genfer Flüchtlingskonvention und deren<br />

Protokoll zu befassen.<br />

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