18.11.2013 Aufrufe

Zur keltischen Wortkunde

Zur keltischen Wortkunde

Zur keltischen Wortkunde

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

K. Meyek: <strong>Zur</strong> keltisclien Wortkuiuie. IX 376<br />

gesetzt. Gall. latc, mit lat. latex verwandt, entspricht genau dem<br />

irischen /-Stamm laitiL, Gen. latha 'Sumpf, der bislier nur aus einer<br />

Glosse bei O'Davoren §514 (laith -i- felth) bekannt war\ Das Wort<br />

findet sich z. B. in einem Gedichte etwa des 1 1 . Jahrhunderts, wo es<br />

von einem schönen aber törichten Menschen heißt: is hläth for laith<br />

'er ist eine Blüte auf einem Sumpfe' (CZ VI 267 §5).<br />

Die Lage eines anderen Arelate, jetzt Arlet (Ilaute-Loire) kann<br />

ich nicht genau bestimmen.<br />

Are-Ura, jetzt Peschiera am Gardasee, möchte ich 'östlich von<br />

der Felsenplatte' übersetzen. Denn gall. Uca, besser licca, entspricht<br />

genau dem ir. weiblichen ä-Stamm lecc, kymr. llech f., bret. leck f.<br />

'Steinplatte', ein Wort, welches in Irland, Schottland und Wales in<br />

Ortsnamen ungemein häufig ist"'. S. fürs Irische Hogans Onomasticon<br />

47 7 ff., wo noch Lecc Lehar 'Lange Felsenplatte' Ir. I. III 73 § 32 und<br />

Lecc Oinfir 'Einmannstein' RC XXX 392 hinzukommen. Auf kymrischem<br />

Grebiete haben wir Har^-lech, jetzt Harlech, den 'schön geformten<br />

Felsen', y Llech Las 'den grünen Stein', oder, nach Personen genannt,<br />

Llech Elidyr, Llech Echymeint usw.<br />

Bei der Frage, welche Ucca im Falle von Peschiera in Betracht<br />

kommen kann, hat Hr. Penck mich auf das landschaftliche Hauptmerkmal<br />

des südlichen Gardaseos liingewieseii, die felsige Erhöhung,<br />

in welche die Landzunge von Sirniione ausläuft und auf welcher die<br />

Ruinen der sogenannten Villa des CatuUus liegen. Die Definition,<br />

welche Joyce, Irisli Names of Places S. 403 vom ir. lecc gibt, beschreibt<br />

genau den Charakter dieses Felsenvorsprungs: 'a flat-surfaced rock, a<br />

place having a level rocky surface'. Daß von der wie ein Hörn<br />

(gall. hennon) in den See hineinragenden Halbinsel der See selbst seinen<br />

gallo-lat. Namen Laciis Benäciis 'gehörnter See' hat, habe ich CZ VII<br />

270 und 509 nachzuweisen gesucht.<br />

Die Form ÄrioUca, die sich für drei andere Orte findet, halte ich<br />

für eine bloße Variation von Arelica, indem wir für are- auf Inschriften<br />

und bei Schriftstellern eine bunte Reihe von Schreibungen haben, wie<br />

APH-, APAi-, ön-, ara-, arra-, arro-, era-, iera-, und ario- für are liegt<br />

auch in Ariohrlga vor.<br />

Die drei Ortschaften sind das heutige La Thuile<br />

^<br />

Davon abgeleitet ist lathach, das seit Glück bei Besprechungen der Etjonologie<br />

von Arelate herangezogen wird. Verwandt ist auch kyuir. llaid 'Lehm, Kot' aus<br />

lat-io-. Ob laith in ir. Laithlindc (Gen.), der in AU 847 und 852 voiliegenden Form<br />

des späteren Lochlann, enthalten ist?<br />

2 Licca i>t bekanntlich auch der gallische Name des Lech (vgl. den ir. Flußnamen<br />

in Le< cach), außerdem gewiß auch der. Gail, an welcher die Ambi-lici saßen<br />

(NcüPiKoi KAi 'AMsiAPAYoi KAI 'AmbIaikoi Ptol. 2, 13, 2), deren Name die 'Umwohner der<br />

Licca' bedeutet. In L4and gibt es zwei Flüsse (in Antrim und Kilkenny), die ebenfalls<br />

einfach Ciach 'Stein' genannt sind.<br />

(1*)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!