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Zur keltischen Wortkunde

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1145 Sitzung der philosophisch-historischen Ciasse vom 12. Decemher 1912.<br />

Gurg-ilius (173). Freilich nicht, wie Holder will, mit dem brittischen<br />

Namen Gurgarus (Vita Columbani) zu vergleichen, welches vielmehr<br />

dem kymr. Gwr-ga?' (= ir. Ft^r-char) gleichzusetzen ist.<br />

lur-Tinus (54). Vom Stamme luv-, der in lur-ävon vorliegt.<br />

Oss-tus {167,). Zu Osson, Ossonius (Holder) zu stellen.<br />

Prass-htfi (61) = Prosius (Holder). Vgl. auch Prass-on.<br />

Saur-lnus (28,8). Vgl. Saums, Saurius, iSauricius usw. bei Holder.<br />

Sednlus [i T,S, 139). Vielfach bei Holder belegt. Hier möchte<br />

ich bemerken, daß ich den irischen Eigennamen Siadnil für einheimisch<br />

halte: denn er ist zu gewöhnlich und zu alt, als daß er dem des berühmten<br />

Dichters des Carmen Paschale Sedulius nachgebildet wäre,<br />

wie Zimmer meinte (s. Traube, '0 Roma nobilis'. S. 339 [43]), nach dem<br />

der Name erst im 8. Jahrhundert häufig wird.<br />

Ich finde aber schon einen<br />

Siadail im 7., vielleicht im 6. Jahrhundert, einen Enkel des bekannten<br />

Aed Bennän, der 619 starb (Rawl. B. 502. 151a 19). Es gab auch<br />

ein Geschlecht der Ui Siadail (jetzt O'Sheil), dem z. B. ein bekannter<br />

Dichter des 10. Jahrhunderts Rechtgal üa Siadail angehörte.<br />

Ursmus (90). Wohl aus einem der häufigen gallischen, mit Arto-<br />

('Bär')<br />

anlautenden Eigennamen latinisiert.<br />

Dagegen muß ich wohl das oben über Lucmtcm Gesagte aufgeben,<br />

da die Handschriften alle Lugniicus lesen. Dies würde dann einem<br />

irischen Lulynech entsprechen, d. h. ein Angehöriger des Stammes der<br />

Luigne. Bregandus findet sich im irischen Bregand, dem Namen des<br />

Vaters des mythischen Bile, wieder. Siehe meine 'Contributions' s. v.<br />

27. Ir. aicned n. 'Natur'.<br />

Macbain weist in seinem Etymological Dictionary of the Gaelic<br />

Language S, 7 mit Recht Ascolis Versuch zurück, dies Wort mit der<br />

Wurzel ken, die im ir. Cfnel vorliegt, zusammenzubringen, wogegen<br />

vor allem die Geltung des e als g (neuir. algneodh) spricht. Auöh<br />

Ebel (Gr. Celt." S. 1002 n.) und Stokes, die an Zusammenhang mit aicme<br />

dachten, haben die neuirische Form außer acht gelassen. Macbain<br />

selbst denkt an ad-gn-eto, indem er die Wurzel gnü- 'kennen' zugrunde<br />

legt.<br />

Dabei berücksichtigt er aber die Grundbedeutung des Wortes nicht.<br />

Diese ist nicht 'Gewohnheit',<br />

sondern 'natürliche Beschaffenheit, Eigenart',<br />

woraus sich dann 'Natur' entwickelt. Und so werden wir auf<br />

*ad-gen-k-on gefuhrt, eigtl. 'das Angeborene'.<br />

28. Ir. aidirrleöc f. 'Kiebitz'.<br />

Dieser oben § 1 2 erwähnte Vogelname ist, worauf mich John<br />

MacNeill aufmerksam macht, heute in der Form saidhircleög (mit

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