Zur keltischen Wortkunde
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631 Sitzung der philosopliisch-liistorischeu Classe vom 14. Mai 1914.<br />
mendcn Erzählung Airf^c Menman Uraird /neic Coisse heißt es<br />
von einer<br />
durch den König berufenen Unterredung seiner Ratgeber und ihren<br />
Ratschlägen: mrho gib-gah na cennaige, d. h. 'das war kein Geschwätz<br />
der Handelsleute'. S. 'Anecdota from Irish Manuscripts' II S. 72, Z. 9.<br />
Hier wird also mit dem entlehnten Ausdruck gih-gah das Anpreisen der<br />
Ware und das Feilschen der fremden, gewiß nordenglischen Händler<br />
bezeichnet. Die Varianten der Handschriften lauten gipa-gapa, gihn-gapa,<br />
wo sowohl h als p den tönenden Verschlußlaut (b) bezeichnen sollen.<br />
Ein ähnliches, ebenfalls mit Ablaut gebildetes Wort findet sich<br />
kurz vorher in demselben Text (Z. 6): nlrbu gic-goc Gallgäidel, d. h. 'das<br />
war kein Kauderwelsch von Wikinger-Gälen'. Mit Gallgöidil bezeichneten<br />
die Iren bekanntlich ebenso wie die Norweger mit Tüwigr-Scoiar<br />
die halb zu Wikingern gewordenen Iren,<br />
die Wikinger selbst.<br />
die mehr gefürchtet Avaren als<br />
Es waren meist Pflegekinder der Norweger [daltai<br />
do Normannaib lad, Three Fragments of Irish Annais, S. 128), welche<br />
Wikingersitten angenommen {bes Norinannacli aca, ib. S. 138) und sogar<br />
ihr Christentum aufgegeben hatten {daoinf tar ttregadh a mbaiste, ib.).<br />
So wird auch ihre Sprache ein Gemisch von Irisch und Norwegisch<br />
gewesen sein, das in unserm Texte mit gic-goc bezeichnet wird. In<br />
den Annalen werden sie zuerst im Jahre 855 erwähnt. Der Name<br />
ihres damaligen Anführers CaiüU Find ist ein gutes Beispiel dieser<br />
Sprachmischung, indem zu dem nordischen Ketiil das irische Epitheton<br />
ßnd 'blond' tritt. In späteren Zeiten scheinen sie sich an der Westküste<br />
Schottlands und auf den ihr vorgelagerten Inseln festgesetzt zu<br />
haben,<br />
da diese Gegenden nach ihnen benannt wurden', obgleich heute<br />
ihr Name nur noch an Galloway (= GallgJmrdhil) liaftet.<br />
/?(rVJr?. 79- Ir. *7^6?rö6- f 'Sperber'.<br />
Dies Wort findet sich in einem spätmittelirischen Gediclite auf<br />
ein von der Muttersau verstoßenes Ferkel, von welchem ich zwei<br />
Handschriften kenne : Brit. Mus. Additional 3 3<br />
, , 993 fol. 1 5 b und Royal Ir.<br />
Academy 24 P. 9. Eine Abschrift der letzteren verdanke ich Hrn. J. G.<br />
O'Keeffe. Es heißt dort:<br />
Doirbin ddel dub, doinennta in ball_,<br />
sbrrög edel corr cnn tdeb^ can tarr.<br />
Statt sbcnkj schreibt 24 P. 9 spiorög. Wir liaben es mit einem Lehnwort<br />
aus dem mittelengl. sperhauk (altengl. spmrliafoc) zu tun, welches<br />
sich an die zahlreichen irischen Bildungen mit diminutivem femininen -üc<br />
angelehnt hat.<br />
1<br />
So wird z.B. Kingarth in Bute Fel.^ S. 184 als / nGallyaidflaib gelegen bezeichnet<br />
{epscop Cinn Garacl i nG allgciidelaib)