Zur keltischen Wortkunde

1157 Sitzung der philosophisch-historischen Classe vom 12. December 1912.
Erst in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts finden wir den
Namen bei den Südbritten. Hier heißt der Urenkel des Vortiporius
»tyrannus Demetarum « , wie Gildas ihn nennt, Arthur map Petr.s darüber
ZiMiMERS Nachweis, 'Nennius Vindicatus', S. 283.
Zum Schluß seien hier noch die Daten der Bekanntwerdung der
Sage bei den Iren zusammengestellt. Schon zu Anfang des 9. Jahrhunderts
muß sie wenigstens in dem Britannien gegenüberliegenden
Leinster bekannt gewesen sein; denn hier heißt ein im Jahre 847
gestorbener Sohn des Königs Muiredach von larthar Lifi Artüir\
Am Ende des 10. Jahrhunderts wird in einer Sagenliste der Titel
einer leider verlorengegangenen Erzählung Äigidecht Artülr 'die Gastreise
Arturs' angeführt".
Im Jahre 1052 starb wieder ein Artür mac Muiredaig, Vorsteher
[airchinnecJi) des Klosters Clüain Mäedöc, jetzt Clonmore in der Grafschaft
Carlow, also wieder in Leinster^.
In einem Gedichte des Buches von Leinster (i 2. Jahrhundert),
welches die Heldentaten des bekannten, der Finnsage angehörigen
GoU mac Morna aufzählt, wird ein Atiür amra 'der berühmte Artur'
als von ihm erschlagen aufgeführt*.
Endlich spielt in der großen Rahmenerzählung der Finnsage, die
etwa aus dem 1 3 . Jahrhundert stammt, der Agallamh na Senörach, ein
Artüir, Sohn eines sagenhaften Benne Britt, d. h. Benne des Britten,
eine Rolle. Er wird von Oskar auf der Jagd geftingengenommen und
Finn ausgeliefert, wobei Cäilte die Verse spricht:
»Wir haben Artur mitgebracht,
auf daß er mit Finn einen Vertrag schließe,
daß er danach ein Manne Finns sein möge
bis zu dem Tage seines Todes \«
'
Siehe die Annalen von Ulster zum Jalire 846.
2
LL 190a 38.
^
Annais of the Four Masters, A.D. 1052.
*
LL 205b 5.
^
Siehe 0"Grady, Silva Gadelica I, S. 100, II S. 107.
Ausgegeben am 19. December.