Zur keltischen Wortkunde

1149 Sitzuns der philosophisch-historischen Classe vom 12. December 1912.
Deminutive Bildungen mit kurzem Vokal vor c liegen zunächst
vor in ossoc 'Hirschlein', Ir. T. III i
3 § 23^; manne, 'Mönchlein , CZ VII 268
§ 4; drlssmr 'Dornenritz' Windisch, TBC. S. 247; drisiuc, drlslc tiir die
volle Bezeichnung dris-bard, Ir. T. III 109; gillic 'Bürschlein'. sie leg.
Ir. T. n^ 147 Z. 646, wo es auf minie reimt. Von Personennamen führe
ich an: Cuac'- CZ VIII 297; Miliue, gewiß Koseform zu Milchü; Bernue
Rawl. 502, 128b 52, Koseform zu Bern-gnl oder dgl. : Cueiie (Cueueue)
fiir Cü-Chulaind : Uinniue Rawl. 502, 129a 30.
vertreten.
Bei den A^okalischen Suffixen sind sämtliche Vokale außer
•
31it -a haben wir z. B. : Barra i'iir Find-barr Fei. XXXII; Conna für
Colmän LL352e; Bimina für Diarmait; Mochunnna für Columb {Cille)
ACC 140; Molüa fiir Lugaid Tig. 608; besonders aber viele weibliche
Namen wie Ci'ita, Mella, Mldo, Teeca, etwa für Crithir, MeUit (aus Melltto
entlehnt), Midabalr oder Mid'seng RC 24, 284.
Mit -e\ Bar ff, Conne CZ VIII 298: Molaisse oder Dalaisf FM 638;
Nimif Rawl. 502, 89b 29.
Mit -i: BaiTi, Brigi für Brigit, Bimni, Cleihi LB 17a 51, Comri,
ib. Doehatti, Femnd f. LL 348a, Finni, Gubbi Rawl. 148a, Moehöemi
LL 350a, MochuUi 350 f. Moninni, Nessi, Sinehi f., Teilt LL 352g.
Mit -u (-iu): Biblu f. Dinds. 124, Bieliu, Brieriu, Crothu f, Cunnu
LL 372a, Derdriu f., IJusegu oder Mosegn, Eoehu, Fäeliu f. LL 348c,
Fiachi, Huriu LL 350 f., Mainniu Rl. 89 e 38, Manlu LL 349b, Mobrieeu
348 e, Modiehv 352 f., Mongu LB 22a 49, Munnu aus Mo-ßnnu
(vgl. Mdel-doßmiK, Rl. 151b), Oenu für Oengus, Fei." 48, Oiriu Rl. 127a,
Tiu LL 349 f. usw.
-ucän:
Zusammengesetzte konsonantische Suffixe liegen vor in -aeän, -ieän,
Ennacän Rl. 123c, Flannaeän, Rüadaeän i46d, Comüeän CZ VIII
297, Finnieän, Duhueän Rl. 130a 45, Eoehwän 161 b, Flnnnueän 128a,
Gormueän i45d''.
Die femininen Bildungen auf -?iat {-natän) sind von Pedersen § 394 c
besprochen worden; die auf -sech sind wohl mit der adjektivischen
Endung -eeh von Femininen wie Idiehes ausgegangen und haben sich
an Bildungen wie galllspeh 'Vikingerweib' (Ir. T. III 73, 17) angeschlossen.
Schließlich fällt unter Koseformen auch die bekannte Erscheinung
der Verdoppelung des Auslauts, wie sie meiner Ansicht nach in moec
^
Hier reimt ossoca auf doss-fota.
* Gen. muinter Ghuaic, ib.
^ Vgl. hennacän. ßuile Suibni ed. J. G. O'Keeffe, § 34. Ein dreifaches Suffix
haben wir in gillgugän (= gillcucän), cennchucän, rergagän, Corm. § 1103.