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Zur keltischen Wortkunde

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•^<br />

So<br />

K. Meyer: <strong>Zur</strong> <strong>keltischen</strong> <strong>Wortkunde</strong>. IX 380<br />

GUS und Santonicus auftritt. Das Suffix -icus wird bekanntlich durch<br />

-ensis abgelöst, und so finden wir bei Gregor v. Tours ein monasterium<br />

Gurthonense^ dessen Name sich in dem heutigen Gourdon (Saöne-et-Loire)<br />

erhalten haben soll. Aus diesem oder einem anderen so genannten Orte<br />

stammte also Gallus.<br />

Wenn auch ein Personenname Gorto bisher nicht<br />

nachgewiesen ist, so Avird Gortonicus doch von einem solchen abgeleitet<br />

sein; denn an einen Volksstamm Gortones ist nicht zu denkend<br />

193. Altir. Airgialla.<br />

Für diesen bekannten Gesamtnamen einer Gruppe von Stämmen<br />

im Nordosten Irlajids setzt Stokes im Index zum Tripartite Life nach<br />

gJall (o) m. 'Geisel' den NPl. Airgeill an, der aber nirgends vorkommt.<br />

Er heißt stets AirgiaUa, Gen. Airgialla AU 696, 851 usw., in diesem<br />

Kasus freilich auch Airgfall ib. 962, 998, 1022 und im Akk. Airgmllu<br />

(Trip. 254, 25 ;<br />

486, 20). P]s scheint, daß sich der ursprüngliche o-Stamm<br />

an das Abstraktum gialla (ä) f. angelehnt hat, welches Ml 72b 11 in<br />

dun glallai gl. ad ditionem vorliegt". Der Name stellt sich zum Verbum<br />

ar-giaUaim eig. 'ich werde Geisel für etwas (ar, um etwas abzuwenden),<br />

stelle Geiseln', wie Ir. T. I i 18. i die Könige der Provinzen<br />

dem Oberkönig von Irland : argiallsat cöic cöicid Erenn do Eochaid Airem.<br />

Im Kymrischen lebt das entsprecliende Verb noch heute £ds ^ar-W7/stlo<br />

'to pledge, pawn\ V\^ährend sich hier aber auch ein JN^omen arwystt<br />

'Pfand' findet^, ist mir ein ir. alrgJall unbekaimt. Besonders interessant<br />

ist es nun, daß das Wort im Kymrischen schon in ältester Zeit als<br />

Personenname vorkommt. Im Buch von Llandaf z. B. haben wir eine<br />

ganze Reihe Argulstil Genannter und im Bretonischen einen Heiligen<br />

Argoestl\ Die hier zugrunde liegende Personifizierung des W^ortes im<br />

Sinne von 'Bürge, Gewährsmann', dann 'Schirmer, Schützer' findet sich<br />

auch in der Dichtung. So nennt Euein Kyveiliauc (12. Jli.) in dem<br />

^ Babut meint, daß sowohl die oben zitierte ahd. Glosse als auch der Gebrauch<br />

des Wortes bei der Nonne von Heidenheim, die das Hodoeporicon etwa um 785<br />

schrieb [Gurthonicinn ex ]>avte jicragvantes), aus unserei- Stelle geflossen sei. Darin hat<br />

er wohl recht; denn ein Gorthonicum genannter größerer Landstrich wird schwerlich<br />

existiert haben.<br />

'<br />

Ebenso- f/o6fr^ a viacc i ngiaUai fr:a läim LL 288 a 2. Es wird auch giallna<br />

geschrieben {lii nyialbuu Trip. 58,4; Br. D. D. § 94), und auch eine männliche oder<br />

neutrale Nebenform kommt vor, z. B. atrulla sede a glallii 'Er. III 136. 16; i ngiallii<br />

Br. D. D. § 94 Y.<br />

nennt lolo Goch den Verlobungsring arwysü serch 'Liebespfand' (Gweithiau,<br />

ed. Ch. Ashton S. 466, 22).<br />

*<br />

Aber der von Coürson im Index zu seiner Ausgabe des Cartulaire de Redon<br />

angesetzte Name Aruuistl ist zu streichen. Es handelt sich um die AVorte yn aruidsÜ<br />

'als Pfand'. Vgl. Loth, Chrestomathie bretonne S. 107 n. 2.

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