Zur keltischen Wortkunde
Zur keltischen Wortkunde
Zur keltischen Wortkunde
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
K. Meyer: 7au- <strong>keltischen</strong> <strong>Wortkunde</strong>. I. 800<br />
düins vor, welches wohl in das 9. Jahrhundert zu setzen ist. So<br />
finden Avir ('Anecdota from Irish Mss.' I) tegdais nlaind acrad (§ 29),<br />
unsciny n-arrad (§ 50), inis acrad (§ 138). Den Abschreibern war das<br />
Wort freilich nicht mehr bekannt, wie ihre P]ntstellungen zeigen<br />
(ocradh, ochradh, accrach). An allen drei Stellen reimt es mit (Urah<br />
'Wohnung'. Das ist auch der Fall in den aus dem Buch von Dimma<br />
Thes. II 257 abgedruckten Versen.<br />
Ein anderes Wort, welches gräd 'Rang' enthält, ist das Adjektiv<br />
(jrdtae (aus grad-dae) mit denselben Bedeutungen wie acrad. O'Clery<br />
glossiert es gut durch oirdheirc und hriathar grata (Corm. Tr. 90) durch<br />
b. onorach. Wie acrad oben von einer Insel gebraucht wurde, so haben<br />
wir TTr. 1002 inis mör grata, Ir. T. 11' 1 78, Z. 143 ha hairegda ind<br />
inis 7 ba grätai. Mit airegda zusammen kommt es auch bei Cormac<br />
s. V. prüll von Füßen und Händen, die auf eine vornehme Abkunft<br />
deuten, vor: airegdai grätai a cossa ocus a Iclma. Ebenso wird der<br />
Suj)erlativ LL 56a 34 von einem feinen Gesichte gebraucht: gnüis<br />
is grätam. Bei Dichtern findet es sich FM 914: ruthen grene grata<br />
grind; ib. 874: Cinded grata mind\ und in dem Gedichte auf Maelduins<br />
Meerfahrt ist § 70 zu lesen: muilend indi, tallc a cipae, grdtae a leihenn,<br />
wo ich das Wort äpae, welches durch den Reim gesichert ist, nicht<br />
zu<br />
deuten weiß.<br />
22. Ir. uirge f. 'Hode', /^C 3(»,^r^<br />
Pedersen § 1 20 setzt für dieses Wort ßilschlich die Bedeutung<br />
'membrum virile' an und meint, es sei aus dem lat. uirga entlehnt.<br />
Ich habe im Glossar zu 'Fianaigecht' S. 110 einige Belegstellen für<br />
die Bedeutung 'Hode' aufgeführt, wozu noch La ws III 354, 19: mas<br />
i a uirgi de kommt. Dadurch fällt Zusammenhang mit dem lateinischen<br />
Worte fort, der auch lautlich große Schwierigkeiten gehabt hätte.<br />
23. Gall. -Mos, -bion, ir. -he. Rc U, i^C<br />
Das gall. -bion, ir. -he, -bae, -ba ist die in der Komposition gebräuchliche<br />
Form des Nomen verbale der Wurzel bi 'hauen, schlagen,<br />
töten''.<br />
Als solches liegt es in vidu-bion {ir. ßdbae), eigtl. 'Holzschläger',<br />
'Beil', vor. Dazu der Flußname Vidubia. Ein maskulines -bios wird<br />
zur Bezeichnung des Nomen agentis verwendet und tritt in mehreren<br />
Personennamen auf.<br />
So haben wir gall. Betu-vius 'Birkenschläger', auch<br />
'<br />
Die selbständige Form des Verbalnomens zur Wurzel l)i lautet im Irischen<br />
bilh, welches nach Marstrander in fo bith 'weil' (eigtl. 'unter dem Hieb') vorliegt.<br />
Ebenso gebildet ist crith zu crenim (= kymr. prid zu prynii) neben der Kompositionsform<br />
-cre.<br />
iL. ot-'jc MrtvvA iv«.o