18.11.2013 Aufrufe

Zur keltischen Wortkunde

Zur keltischen Wortkunde

Zur keltischen Wortkunde

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

;<br />

452 Gesammtsitzung vom 22. Mai 1913.<br />

-Thr<br />

;j-i<br />

• 52. Ir. bruinnim 'ich drücke an die Brust'.<br />

'<br />

Zu den be'nlen homonymen Verben bruinnim, die ich in den Contributions<br />

S. 277 aufführe, kommt noch ein drittes hinzu, das ich<br />

freilich nur aus einer Stelle belegen kann. In O'Donovans Ausgabe<br />

der 'Battle of Magh Rath' heißt es S. 296, Z. 19:<br />

gan ced n-ögldch n-imchomlaind<br />

do chlannaib Neill nertchahna<br />

dorn hliruinniud, dorn hheannachad.<br />

Hier übersetzt O'Donovan hruinniud gewiß richtig mit 'caress':<br />

'Ohne hundert streitbare Krieger vom Geschlechte des starktapferen<br />

Niall mich zu herzen, mich zu segnen'. Wir haben es offenbar mit<br />

einer Ableitung von hruinne m. 'Brust' zu tun, vielleicht ursprünglich<br />

einem Deponens hruinniur.<br />

53. Altir. (liste n.<br />

Dies in den Glossen zufallig nicht belegte Wort scheint ursprünglich<br />

neutrales Geschlecht gehabt zu haben, da es im Mittelirischen<br />

sowohl männlich als weiblich gebraucht wird. So heißt es z. B.<br />

Fei. CXLV : ar roh e aiste in finda sin 'denn das war die Eigenschaft<br />

dieses Haares'; dagegen Ir. T. III 106, 18: issM seo ind aiste 'dies ist<br />

das Metrum'. Freilich scheint weiblicher Gebrauch zu überwiegen,<br />

besonders in der Bedeutung 'Metrum'; im Neuir. ist das Wort dagegen<br />

männlich. Die Grundbedeutung ist wohl 'Eigenschaft, Art, Weise'<br />

weitere EntWickelungen sind 'Muster' und 'Dichtweise, Metrum', wofür<br />

sich in meinen Contributions Belege finden. Ich möchte das Wort<br />

aus ad-sem-üo-n herleiten, worin die im Irischen mehrfach verwendete<br />

Wurzel sern^ 'schöpfen, gießen' zugrunde liegt, die wir bekanntlich<br />

auch in teistiu 'vergießen' aus to-es-sejn-tiö und in tuistiu 'erzeugen'<br />

aus to-us-sem-tiö haben.<br />

/>y^(,K*^<br />

54. Iv. cnatur-bürc.<br />

Dies Wort findet sich zur Bezeichnung irgend einer Schilfsart<br />

zweimal im 'Cath Catharda', Z. 1473 (wo die Lesart cnaturbarca in<br />

chohlaig durch die Alliteration gegen turbdrca H gesichert ist) und in<br />

Z. 1932. Daher stammt wohl die Glosse cnadarbharca -i- longa bei<br />

O'Clery. In cnatur- haben wir es offenbar mit einer Entlehnung aus<br />

dem nordischen kngttr, hiatlar 'Ball' zu tun, obwohl dies Wort im<br />

Nordischen selbst nie Bezug auf ein Schiff zu haben scheint. Die<br />

Sache liegt aber ganz ähnlich mit einer anderen irischen Schiffsbe-<br />

Siehe über dieselbe besonders Solmsen, Beitr. z. griech. Wortforschung 1, S. 189.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!