Zur keltischen Wortkunde
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K. JNIevkk: <strong>Zur</strong> <strong>keltischen</strong> Wortkuiidu. IX 390<br />
Sidib, 140a 38 auf Imgll und ebenda 40 iiu£ firc/il reimt. Er bedeutet<br />
also 'Weingeburt'' und stellt sich neben Fm-teng 'Weinzunge'<br />
LL i6oa 2i?) {F. ö Jil Bi'm Fmteing), Fm-mechte 'Weinsclinee' AU, später<br />
meist Finnechta, Finnachta geschrieben. Hierher gehört auch die<br />
Koseform Fmän, die bei Gorman 4. Okt. im Reim mit rigdäl steht.<br />
Von weiblichen Namen mit ßn- erwähne ich Fmscoth 'Weinblüte'<br />
Er. III 166,3, Fmchell Gorm. 25. Apr. im Reim mit firihenn, mit<br />
den Koseformen Finöc (: mmöc) Gorm. 4. Okt. Fme AU 804 und<br />
Flna Rl 502, 140a 39. Übrigens ist es möglich, daß hier vielmehr<br />
Komposita mit fine 'vinea' vorliegen, was namentlich bei Finscoth<br />
'Rebenblüte' besseren Sinn zu geben scheint.<br />
Manche mit Fin- geschriebene Namen enthalten aber find- 'weiß,<br />
blond, segensreich, selig', wie auch umgekehrt das oben erwähnte<br />
Finteng LL 378b 5 Findteng geschrieben ist. So ist FinchU K\} 756<br />
sicher Findchü 'Weißhund', wie LL 348a, 3520 steht; ebenso Fintigern<br />
Rl 502, 160b 22 = Findtigern 'Weißherr' ib. 18; Flnmac Cog.<br />
22, I = Findmac LL 310a 32; Finall LL 349a — Findall 'Weißfels'<br />
Fei. 132 ; Finlug 'Weißluchs' Rl 502, 144a 19 = Findloga (nom.) 137b<br />
40; Finer ib. 161 a 37 = Finder LL 332b 2, d. i. Find-fer 'Weißmann'.<br />
Bei manchen Namen verhilft uns das Gesetz der Gleichheit des<br />
ersten Bestandteils mit dem Namen des Vaters zur richtigen Ansetzung.<br />
Wenn z. B. in Rl 502, 144a 18 ein Fingoll Sohn eines Fijitan, Enkel<br />
eines Find ist, so haben wir es mit dem Namen Find-goll zu tun, wie<br />
übrigens 136 a 19 geschrieben steht.<br />
214. kltiY.forJ'ess^forbas (ä) f.<br />
Pedersen § 87 möchte dies Wort, welches bekanntlich 'Belagerung'<br />
bedeutet, zu kymr. gormes, latinisiert ormesta, und so zu einem<br />
mit fo-ro- komponierten midiur stellen, während im Kymrischen Verwechselung<br />
mit gor- eingetreten sei. Ich halte es dagegen für ein<br />
mit for- komponiertes fess (ä) f., dem Nomen zu fo- 'übernachten'.<br />
Forfess wäre dann, was das zweite / betriift, etymologische Schreibung<br />
für gesprochenes forvess mit dem nach Konsonanten als v erhaltenen<br />
u, das in der später gewöhnlichen Schreibart durch h {hh) ausgedrückt<br />
wird. Gelegentlich wird auch beides geschrieben, wie in dem Personennamen<br />
Forhßaith 'Oberherr' AU 779.<br />
Andere mit idg. u anlautende und mit for- zusammengesetzte<br />
Wörter sind forhaid 'Akzent' -, eig. 'Überbuchstabe' aus uor-uid-, so<br />
1<br />
Ähnlich Mid-ycn 'Metgeburt' LU 115b 7, LL 316 111. i., welches mit gall.<br />
Medugenos zu vergleichen ist.<br />
^ ,<br />
forhaid -i- aiccent lasin laitneöir BB 322 a 14.<br />
Sitzungsberichte 1919. (2)