Zur keltischen Wortkunde
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K. jMf.ykr: <strong>Zur</strong> <strong>keltischen</strong> Wortkiiiidc. V. G.'itS<br />
Die beiden Begleiter des Palladius hießen Sifrister (Trip. S. 30, 22)<br />
und So/otihfs (ib.). Letzteres ist wohl sicher ein gallisclier Name; er<br />
ist mehrfach bei Holder belegt.<br />
Auch unter den im Buch von Armagli (Thes. II 262, 26) aufgezählten<br />
Geistlichen, die Patricius zu Bischöfen weihte, finden sich<br />
mehrere offenbar gallische Namen.<br />
belegt.<br />
Camii/ficus, von Camulos abgeleitet, bei Holder nur als Ortsname<br />
Jlaceleus, vgl. Macelus, Macellio bei Holder.<br />
Melus, s. Holder.<br />
Menathus, bei Holder unter ITejintus belegt.<br />
Vielleicht sind auch die Namen Falerfus, Sencaticus, Ordius in<br />
dieser Liste gallischen Ursprungs; ebenso wohl Caeüucus (Thes. II<br />
261, i), das sich zu Caeto stellt.<br />
Ausdrücklich als Gallier {Gall) bezeichnet ist LL368b 5 Hosamöc.<br />
Hier haben wir es mit einem auf irische Art gebildeten Kosenamen<br />
zu tun, der einen mit Santo- 'Sommer' anlautenden Vollnamen voraussetzt,<br />
etwa das bekannte Samo-genos.<br />
Ferner wird LL 373b 43 ein Priester Ajyinns 'Franc genannt;<br />
auch Ilii/in[ns] anchora (i. e. anachoreta), ib. 46 und Alßnus nöehailithlr<br />
(der heilige Pilger) ib. 373 d 23 waren vielleicht Gallier.<br />
Auch die Namen einiger Vorfahren des hl. Patricius gehören<br />
als altbritisch in den 'Alt<strong>keltischen</strong> Sprachschatz'. Der Name seines<br />
Vaters Calpornus (so schreibt Patricius selbst den Namen in der 'Confessio'),<br />
den die Iren Calpurn nennen, erinnert freilich an die Calpurnii<br />
(Schueke, Latein. Eigennamen S. 138). Der Name kommt jedoch zweimal<br />
auf Inschriften in Britannien vor, in der Form Calpurnius (Corp.<br />
Inscr. Lat. VII Nr. 48 i)<br />
auf einer Inschrift von Hexham und Kalpurnlani<br />
auf einem bei Cawfields gefundenen 'lapis centurialis' (ib. Nr. 679).<br />
Ebenso findet sich der Name des Großvaters Poütus als Potitinus und<br />
Poütianus (ib. Nr. 1336, 841 und 842). Dagegen weiß ich dem Namen<br />
des Urgroßvaters Odissus nichts Ähnliches an die Seite zu stellen.<br />
Den Namen der Mutter überliefert Patricius selber nicht, doch<br />
geben die ältesten irischen Berichte ihn übereinstimmend als Concess<br />
an, was ein altbritisches Concessa ergeben würde. Der Name gehört<br />
wohl zu einem Stamme Conco-, von dem der Mannesname Conrerio<br />
und die Völkernamen Concanl und Concunaunl hex Holder abgeleitet<br />
sind. Ein seltsames Zusammentreffen ist es, daß auf der oben erwähnten<br />
Inschrift von Hexham die beiden Namen der Poltern des Patricius<br />
sich in dem Nomen und Cognomen eines römischen Präfekten vereinigt<br />
finden Sie lautet: Q. Cnlpurnius Concessinlus praef&dus equituni aiesa<br />
Corionotataruni manu priusenüsüim munlnis deo votwn solvit.<br />
Sitzuiigsbei-iclite 1914. (2)