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Zur keltischen Wortkunde

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627 Sitzung der phil.-hist. Klasse v. 22. Nov. 1917. — Mitt. v. 8. Nov.<br />

mehr *en-loscud anzusetzen, wodurch das Wort in übertragenem Sinne<br />

unserem Inbrunst' entspricht. Die Cilrundbedeutung ist also 'inneres<br />

Brennen, innere Hitze, Glut', wie z.B. in Tenga Bithnüa § loo: elscoth^<br />

7 rothes Ina corpaib, oder RC 502, 80b 50: dscoth inna greine. Dann vom<br />

Brennen des Durstes: ellsgodh'- itad möire, RC IX 18 § 13; von fleischlicher<br />

Begierde ni choemnacair cotlad etir lasin elscoth^, Fel.^ 40, 24.<br />

Schließlich metaphorisch : im andad 7 im ellscoth de'serce, Anecd. 11 1<br />

9<br />

= Trip. 62,9. Von Ableitungen wäre außer dem von Windisch schon<br />

gebuchten elscothacJi 'gierig' [sod elscothach allaid 'eine gierige Wölfin'<br />

YBL 208 a 49) noch elscothugud 'Begierde' zu erwähnen, z.B. i/ntan genes<br />

nech öa thustidlb collaide trla oelscuchad chollaide LB 257b 65: im Gen.<br />

gresacht diumais 7 esdallaige 7 elscothacMa {-tha), Alex. 870.<br />

"Von anderen Zusammensetzungen mit loscud erwähne ich zur Ergänzung<br />

von Pedersens Liste (§ 768) noch tollscud für 'versengenden'<br />

Spott, Arch. III 296 § 6, \m(\ for-loscud 'Verbrennen' {etir guin7 galt 7 f.,<br />

Cäin Ad. § 36).<br />

138. Altir. medam m. 'Richter'.<br />

Dieses bisher nicht gebuchte Wort liegt in einem altirischen Hymnus<br />

auf Columb Cille vor, der Zeitschr. A^III, S. 197 abgedruckt ist.<br />

Es heißt dort in Str. 1 1 : hüachail manach^ medam cleirech 'Hirte der<br />

Mönche, Richter der Geistlichen'.<br />

Das Wort ist mit dem bekannten nomina agentis bildenden Suffixe<br />

-am von der }/ med- 'messen, richten' abgeleitet. Es läßt sich nicht<br />

entscheiden, ob wir es mit einem n- oder o-Stamm zu tun haben, wie<br />

letzterer z. B. in dem Worte legam 'Motte' (NPl. legaim Tee. Corm. § 118)<br />

vorliegt, das ich in den 'Illinois Studies 191 7' zur ]/ leg- (Ped. § 758)<br />

gestellt habe. Zu der Bedeutung 'Richter' vgl. osk. 7ned-diss. Vielleicht<br />

aber ist der Sinn vielmehr 'Berater' oder 'Walter' wie in meacjm.<br />

139. Altir. lüadam m. 'Fahrer'.<br />

Dies ist ein anderes mit -am gebildetes Nomen, das sich zum Verbalstamm<br />

lüaid- 'bewegen' (Ped. § 770) stellt. Es kommt in, einem Verse<br />

SC § 37<br />

(Ir. T. I 221, 2) vor, wo es von einem Wagenkämpfer [cairptech)<br />

heißt: älaind lüadam lüades bläi<br />

'Herrlich der Fahrer*, welclier das Feld befährt'.<br />

1<br />

Nicht etwa mit Stokes als 'lusf zu fassen, der dadurch verleitet vvii-d. cn noch<br />

rodaim nach cenel nik mit 'so that (tlie womankind of) no otlicr nation has cndurod<br />

them'<br />

zu übersetzen.<br />

^<br />

Auch YBL 87 a {co tank fallscml itad döih) ist /a//.scad als ellscod zu fassen.<br />

^<br />

Das Längezeichen steht in der Handschrift, wie ich mich überzeugt habe.<br />

*<br />

Oder vielleicht mit poetisch vorangestelltem Adj. 'Ein herrlicher Fahrer'.

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