Zur keltischen Wortkunde
Zur keltischen Wortkunde
Zur keltischen Wortkunde
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
950 Gesamnitsitzung vom 22. Octoher 1914.<br />
Entstehung (988) bestimmt. Dabei blieb es merkwürdig, daß zwar<br />
ein König von Scliottland, aber kein Oberkönig von Irland erwähnt<br />
wird. Der Schreiber hat sich eine Dittographie zuschulden kommen<br />
lassen und statt der Wiederholung von Cinäed mac Mail Choluim ist<br />
der Name des bekannten Oberkönigs von Irland, der von 980 bis 1002<br />
regierte, einzusetzen. Auch das nur des Reimes wegen gewählte Wort<br />
leihrainn weist auf Sechnaill hin. Die Verschreibung herainn für Erinn<br />
ist dadurch entstanden, daß Auge oder Ohr des Schreibers schon auf<br />
das folgende Idhrainn abirrte. Solche Abirrungen sind bei unserm<br />
Schreiber nichts seltenes. So ist Z. 2353 Briain statt Brian durch<br />
das folgende 3lumain oder Z. 3788 rosnordoib statt rosnordaUj durch<br />
das folgende feih veranlaßt. Ein ähnliches Versehen von große i-er<br />
Wichtigkeit liegt auch in fochet Z. 23 11 vor. Hier lasen Thurneysen<br />
(Rev. Celt. VI 106) und Zimmer (Nenn. Vind. 185) fo chet und faßten<br />
ocht fo chet als 'acht unter hundert' — 92. fo chet könnte aber doch<br />
nur 'hundertmal' bedeuten. Es ist vielmehr fichet zu lesen\ Der<br />
Schreiber hatte schon das folgende foU im Auge. So erhalten wir<br />
statt 3792 die Zahl 3728.<br />
«forraib, pl. dat., 3919.« Fälschlich aus c?/a /orra//> 'wenn übrigbleibt'<br />
erschlossen. So schon Strachan, a. a. 0., S. 47.<br />
»gais galais, 6462.« Es heißt dort mrna ngalais 'nach ihrem<br />
Kampf.<br />
Unter gart handelt es sich für Z. 3078 um das Kompositum gartglan-geltaid,<br />
denn so ist im Reime mit mactharngertaid zu lesen. Zu<br />
übersetzen wäre etwa 'der Freigebigkeit schön verheißt'.<br />
»gle.« Zu den Kompositis ist gle-amra hinzuzufügen, wie Z. 70<br />
zu lesen ist.<br />
»gle-ratli 618.« Es ist zu lesen:<br />
Forsa said ind enlaith an congaih gleraith cheol comlän<br />
'worauf die lierrliche Vogelschar sitzt,<br />
welche ein vollkommenes Lied<br />
glänzender Gnade singt', gleraith reimt auf enlaith und ist der nach<br />
Dichterart vorangestellte Genitiv.<br />
»greim, 3361 ;<br />
pl. n. gremmann, 3357.« Lies greimm und gremmann.<br />
Ersteres kommt auch Z. 6286 (garh-greim) und 6293, der Gen.<br />
gremma Z. 6289 {gahäil gremina) vor.<br />
nicht<br />
»inceil, acc, 7443.« Es handelt sich um ninc-eil 'es ist uns<br />
verborgen'.<br />
'<br />
Bei der Lektüre des Salt, na 'Rann in meinen irischen Übungen im letzten<br />
Somniersemester kam zu meiner Freude Hr. R. Mackenzie aus Edinburg unabhängig<br />
von mir auf den.selben Gedanken.