Zur keltischen Wortkunde
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K. Meyer: <strong>Zur</strong> <strong>keltischen</strong> Wortkmide. III. 447<br />
gleich Oberkönig'e von Irland waren'. Dann wird Inis Fad, Fäilinis<br />
(LL 1281)2 1), Mag Fall und schließlich Fdl selber zur Bezeichnung<br />
für<br />
Irland.<br />
Es ist nun merkwürdig, daß sich die drei zuerst genannten Namen<br />
und vielleicht auch Friu selbst als Ortsnamen im nordöstlichen<br />
Schottland wiederfinden, wie dies mit Ausnahme von Elg schon von<br />
Skene, 'Celtic Scotland' I, S. 220, kurz bemerkt worden ist". Der<br />
Name Banha liegt in dem heutigen Banff vor, der Hauptstadt von<br />
Banffshire, im Buche von Deir(S.39a) i?c/?ii'> (Acc. Sing.) genannt; ferner<br />
in Bamff im östlichen Perthshire^. Elg kehrt in dem mit diminutivem<br />
-in gebildeten Elgin'^ wieder, jetzt Elgin (gäl. Eilginn), was also 'Kleinirland'<br />
bedeutet und an den Namen der Insel Bec-Eriu, jetzt Begeri<br />
Island an der Küste von Wexford, erinnert. Den Namen Fötla finden<br />
wir in dem Kompositum Ath-fölla'' 'ein zweites Irland', 'Neuirland',<br />
wieder, dem heutigen Athole, einer bergigen Gegend im Norden von<br />
Perthshire. Schließlich liegt vielleicht Eriu, wie Skene vermutete, in<br />
den Flußnamen Earn und Eren, dem heutigen Findearn or Findhorn, vor.<br />
Leider können wir das Alter dieser Namen nicht genauer bestimmen.<br />
Der für Athole ist zu ältest, aus der ersten Hälfte des<br />
8. Jahrhunderts, belegt. Es wäre natürlich, anzunehmen, daß die aus<br />
dem Südwesten vorrückenden irischen Eroberer und Ansiedler den neubesetzten<br />
Ortschaften diese Namen der alten Heimat gegeben haben.<br />
Nur fällt es auf, daß diese Namen sich alle so verhältnismäßig dicht<br />
beisammen finden und daß in den zuerst eroberten Gebieten des Westens<br />
ähnliche Namen kaum vorzukommen scheinen. Es sieht aus, als ob<br />
diejenigen, die sie gegeben haben, unmittelbar aus Irland gekommen<br />
sein<br />
müssen.<br />
43. Altir. ar-cridiur 'ich herze'. ^Clt -^Ct^<br />
Dieses bisher nicht gebuchte Verbum ist in einem alten in Stabreimen<br />
abgefaßten Gedichte auf König Echu mac Ennai Chenselaig<br />
'<br />
Z.B. Eriu fo Chunn, Conn co Fdl, Anecd. II 8; Giidn iar Failbe co Fdl, Rawl.<br />
B 502, 163 a 40, d.h. auf den König von Munster Failbe folgte Ciiän, der zugleich<br />
Olierkünig von Irland war.<br />
2 »In the north eastern Lovv^lands we find these three words, Eire, Fodla, Banha,<br />
entering into the topography.«<br />
^ Der Flußname Banavie liei Fort William beruht wohl auf bainbe, dem Gen.<br />
von banb f. 'Ferkel'. Dagegen mag der Name des Dorfes Banavie in Argyllshire ebenfalls<br />
auf ir. Banba zurückgehen.<br />
*<br />
So lautet der Name in der Orkneya Saga (ed. Vigfusson, Kap. 82). , ,<br />
* Die älteste Belegstelle des Namens ist Athfotla, f'ig. 73J),<br />
Athötla im Buche T/ "^Z<br />
von Deir, fol. 9 a. Das nordische ^{/öA-Zar (Orkneya Saga, Kap. 66 u. 78), durch jöA-fer, /<br />
den Plural von jökull 'Eisberg', beeinilußt, geht wohl auf eine spätere schottische Form<br />
Athochlach zurück. Siehe Stokes, Linguistic Value S. 30.<br />
(1*)