Zur keltischen Wortkunde
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1^85 Sitzung dei- philosophisch-historischen Klasse vom 24. April 1919<br />
in hentatar tri fidot {fidoid Kg.) dia n-arodaib vorliegt und an ersterer<br />
Stelle fogeist dorho liln a glacc in LL entspricht. Es handelt sich also<br />
nicht um Fesseln oder Gerten, sondern um einen derben Knittel zum<br />
Antreiben der Pferde, wie sie die Wagenlenker gebrauchten. Der<br />
GSg. steht Eriu, Suppl. 57,31 mar cäenna i-lat hhfidJiaid hhfinn.<br />
201. Ir. ar aon.<br />
Diese bekannte mittel- und neuir. Redensart scheint sich im Altir.<br />
noch nicht zu finden. Da das s nicht leniert ist, muß sie aut" älteres<br />
for son zurückgehen und so lautet sie in der Tat in dem ältesten<br />
Beispiel, das ich kenne.<br />
In SR 4409 heißt es:<br />
Rt roräid friu: 'sermiald sreilh "mond eclais dl cocJi öenleithj<br />
for son reilgce co rehaib - do anartolb öengelalb.<br />
'Der König sprach zu ihnen: 'Breitet mit Lust eine Reihe von ganz<br />
weißen Leintüchern auf jeder Seite um die Kirche aus nach Art eines<br />
Friedhofs'.<br />
Das dem lat. sonus entlehnte son hat die Bedeutungen 'Laut,<br />
Stimme, Wort', so daß for son zunächst so viel heißt wie 'auf die<br />
Weise'. Weitere Bedeutungsentwicklungeu sind dann 'um willen,<br />
wegen" wie CZ VIII 223 § 16:<br />
711 thmbo?', ar Murchad mer^ ar son da sieg ocus sc'eith<br />
'ich werde ihn (den Zweikampf) um zweier Speere und eines Schildes<br />
willen nicht gewähren'; ferner 'an Stelle von, anstatt', ib. IX 174 ij 31 :<br />
nl gebtar saihn i ndamllac, acht scairb is brec ar son fers<br />
'es werden keine Psalmen in der Kirche gesungen werden, sondern<br />
räudige und lügenhafte Sachen anstatt Versen'. Ferner ar son anma<br />
gl. pronomen, Ir. Gl. 996.<br />
Ganz ebenso wurde auch i son gebraucht, und zwar schon in recht<br />
frühen Texten, z.B. Rawl. 502, 124 a 42: 'nl bat brUnach, rotbe mo<br />
bennacht ki son forbbce 'sei nicht traurig, du sollst meinen Segen an<br />
Stelle von Erbschaft haben'; Dinds. jj 15: romarbad he i son äire rig<br />
Temra 'er wurde getötet wegen Schmähung des Königs von Tara''.<br />
202. Altir. dronei 'turpitudo'.<br />
Diese Glosse in Wb 22b 16 ist bisher nicht erklärt worden. Zimmer<br />
und Thurneysen (llandb. II 73a) dachten an drochgne, die Herausgeber<br />
des Thesaurus an drorhgnim, was doch beides in Anbetracht der großen<br />
^<br />
Im eigentlichen Sinne liegt i srm {sond Hs) De Arreis § 32 vor, wo es 'alta<br />
voce' bedeutet. Ferner in der Wendung 71T thöet guth i sson [in son Hs), ib. § 31 =:<br />
fit täei yuth i sson Thes. II 253, 7.