Zur keltischen Wortkunde
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446 Gesanimtsitzung vom 22. Mai 1913.<br />
haben vorgefaßte Meinungen dazu geführt. So gibt Rhys, Celtic<br />
Britain S. 225 zunächst den Namen richtig mit 'horsemen' wieder,<br />
meint dann aber, weil ihm ein britischer Volksstamm hier nicht paßt,<br />
daß irgendein Zufall obgewaltet habe, durch den der ursprünglich mit<br />
dem Inselnamen Ebudae verwandte Name umgewandelt sei. Ähnlich<br />
erklärte Stokes, Linguistic Value of tlie Irisli Annais S. 37 den Namen<br />
für piktisch und schlug etymologische Verwandtschaft mit lat. pecu usw.<br />
vor. Ich erwähne dies hier, weil es immer lehrreich ist, den bisherigen<br />
Stand der Forschung durch eine neu aufgefundene Tatsache<br />
zu beleuchten. Zimmer dagegen trat entschieden für britischen Ursprung<br />
des Namens ein<br />
(Auf welchem Wege kamen die Goidelen nach<br />
Irland S. 18); nur ging er darin fehl, daß er ihn ebenso wie ZE. S. 794<br />
dem ir. Echaid gleichsetzte, was lautlich unmöglich ist. Vielmehr haben<br />
wir es in epidios sowohl als in echde mit einer gewöhnlichen adjektivischen<br />
Bildung auf -idio- zu tun, die an den Stamm des bekannten<br />
Wortes für Pferd (brit. epo-, ir. equo-) angetreten ist. Das irische<br />
Adjektiv echde {eichde, echdä) ist öfter belegt\ Ich führe z. B. an:<br />
, r- Jil euchu eidhdiu, CZ II 315, ^fi ; CO moing eachda 'mit einer Pferde-<br />
' i^lj mahne, YBL 12b 3, 33; teora monga echda üatJmiara, Br. D. D. 130;<br />
cülmonga duha echda foraib, ib.<br />
Auch eine der Hebriden heißt nach Ptolemäus ^GniAioN, also<br />
'Pferdeinsel', und in 'Aided Chonroi' wird ein Tor Echde 'Echdes Turm'<br />
oder 'Turris Epidia' erwähnt"'.<br />
Schließlich bemerke ich noch, daß Cantire seit alters der Sitz<br />
des Clans der M'Echern ist, die ihren Namen von einem eponymen<br />
Echthigern, d. h. 'Roßherr', herleiten.<br />
42. Namen für Irland auf schottischem Boden.<br />
Bekanntlich gibt es zur Benennung von Irland im Altirischen<br />
außer Eriu noch andere Namen, die allerdings nur in dichterischer<br />
Sprache vorkommen. Es sind ihrer vier: Banba, Elg'\ Fötla und Fäl.<br />
Während die ersten drei, obgleich ihr Ursprung dunkel ist, von Haus<br />
aus die Insel bezeichnen, ist die ursprüngliche Bedeutung von Fäl<br />
unsicher. Es wird zunächst kurz für den lia Fdil genannten Krönungsstein<br />
in Tara gebraucht\ Daher bedeutet z. B. die öfter auf irische<br />
Könige angewendete Redensart co Fdl 'bis hin zu Fäl', daß sie zu-<br />
'<br />
Ein entsprechendes kynirisches Adjektiv gibt es niclit.<br />
^ CO mbdtar oc Tur Echdi, CZ. IX 191 § 3 {og tor Echde,, Eriu II 32, 2).<br />
^ Elg {Elyy) f., Gen. Elgya LL 45a 22. 81 h 41, Eilgi 377I) 16, Dat. Eilyy 49I) 44.<br />
Der Name liegt wohl auch in Druimm n Elyya vor, ein Bergrücken, der später Druimm<br />
Fingin hieß (LL 198 b 4 und 15). Vgl. Druimm n Allan.<br />
* Siehe Rev. Celt. XV 281 § 13.