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Zur keltischen Wortkunde

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951 Sitzung der jihilosophisch-liistorischen Claf;se vom 27. November 1913.<br />

'leg ihn (den Becher, escra) dreist^ um sie zu verraten in die Säcke<br />

(d. h. in einen der Säcke) der Kanaaniter'. Es ist eine Zusammensetzung<br />

von intensivem ad- und gal f. 'Mut'; er ist für gesprochenes<br />

g geschrieben wie in accaJdam usw. Es liegt Reim zwischen acca'd und<br />

saccaib vor.<br />

^^. 62. Gall. Corobilium n. 1.<br />

Dieser gallische Ortsname, jetzt Corbeil, Dep. Marne (s. Holder,<br />

col. 1132) enthält in seinem zweiten Kompositionsteil gewiß ein dem<br />

ir. bile n. 'großer, alter oder heiliger Baum" entsprechendes Wort hdion.<br />

Das ganze Kompositum aber scheint in dem ir. Ortsnamen Corr-hde<br />

wiederzukehren, welcher in den 'Three Fragments' S. 40 belegt ist [Corrhde<br />

i nAlmalne). Dies wird in seinem ersten Element das bekannte Adj.<br />

corr 'ungerade, engl. 'odd\ enthalten, so daß wir das Ganze als 'alleinstehender<br />

Baum' übersetzen können.<br />

63. Ir. cadia 'Seil, Tau'.<br />

Dieses Wort, das ich in keinem Wörterbuche linde, kommt in<br />

der von F. N. Robinson herausgegebenen mittelirischen Übersetzung<br />

des Bevis von Hampton (CZ VI 287, 11) vor: roglac in röp rodaingen<br />

7 in cadhla crüaidhrigin cnäihi 'er ergriff das feste Tau und das harte<br />

und steife Hanfseil', wo es neben dem aus dem Englischen entlehnten<br />

röp steht. Robinson zitiert dazu (S. 323) eine andere Belegstelle aus<br />

'Betha Aedha Ruaidh' S. 208: U cadldadmbh cnäibe. Es handelt sich<br />

also beidemal um Hanfstricke. Wie so mancher Ausdruck der irischen<br />

Schiffersprache ist das Wort aus dem Nordischen entlehnt, und zwar<br />

aus kaäaU m., plur. kadJar.<br />

T^C ^ij/c- ^4- ^^^^' iong-phort in Ortsnamen.!.<br />

Zimmer hat wiederholt darauf aufmerksam gemacht,<br />

welche Rolle<br />

das irische aus zwei lateinischen Lehnwörtern bestehende Wort longphori<br />

m. 'Schiffslager, befestigtes Lager'- seit der Vikingerzeit in der<br />

Topographie Irlands spielt. Ebenso wie Joyce ('Irish Names of Places'<br />

S. 289) war er geneigt, jeden irischen Ortsnamen Longford — es gibt<br />

deren etwa zAvanzig — als eine Anglisierung von Long-phort aufzufassen.<br />

In Schottland finde ich kein Longford, wohl aber eine schön<br />

erhaltene Form des Namens, die noch aus der Zeit der Dänenkriege<br />

stammt. Sie liegt in Loncarty oder Lunrarty vor, einst ein Dorf und<br />

^<br />

Wörtlich 'durch deinen großen Mut'.<br />

^ Vgl. den Ortsnamen Campus Lunge bei Adanman, Thes. Palaeoliib. II 275, 23.

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