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Zur keltischen Wortkunde

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381 Sitzung der philosophisch-historischen lOasse vom 24. April 1919<br />

HirlasEuein genannten Gedichte den von ihm gefeierten Grufiud (<br />

Anwyl,<br />

The Poetiy of the Gogynfeird S. 79a)<br />

dragon ArwystU^ anoystyl termjn<br />

'den Drachen von Arwystli, den Schirm (Bürgen) der Grenze'.<br />

Es wird also<br />

der Eigenname Arwystl etwa 'Unterpfand' bedeuten,<br />

ähnlich wie der verwandte gallische Name Con-geistlos^ , der wieder genau<br />

dem Kymr. cyngwystl 'a mutual pledge, a gage, a wager' entspricht.<br />

In dem eben zitierten Verse haben wir ferner einen Ortsnamen<br />

Arwystli~, den ich als Plural von arwystl anselie^ so daß er genau<br />

dem ir. Airgmlla entspricht. Daß der Plural eines Stammesnamens<br />

zur Bezeiclmung des von dem Stamme bewohnten Gebietes wird, ist<br />

ja besonders bei den Kelten üblich. So ist also AirgJalla wie Arwystli<br />

wohl ein Ehrenname, den sich Gruppen von Stämmen beilegten, indem<br />

sie sich als 'Bürgen' für ihr Land bezeichneten.<br />

194. Engl, to lel on = gäl. leigean air.<br />

Im Gegensatz zu der geringen Anzahl aus dem Keltischen entlehnter<br />

Wörter steckt die englische Sprache voller idiomatischer<br />

Wendungen, die aus dem Gälischen Irlands oder Schottlands herübergenommen<br />

sind. Es sind das wörtliche Übersetzungen Zweisprachiger,<br />

die mechanisch und ohne Rücksicht auf feinere Unterschiede der Bedeutung<br />

für jeden Teil der Redensart das nächstliegende Wort einsetzen.<br />

Solche Wendungen sind denn auch dem, der sie zuerst hört, unverständlich<br />

und können nur aus dem Zusammenhang der Rede erraten<br />

werden. Doch gerade dadurch gewinnen sie einen besonderen geheimnisvollen<br />

Reiz, wie das ja auch mit vielen schwererklärlichen Ausdrücken<br />

des slang der Fall ist, werden schnell beliebt und verbreiten<br />

sich von Mund zu Mund über die ganze britische Sprachwelt.<br />

Ihre Heimat sind natürlich zunäclist Irland und die Hoclilande<br />

Schottlands, dann aber auch die großen Städte Englands, die besonders<br />

seit der irisclien Hungersnot von 1845 — 48 eine nach Millionen zählende<br />

irische Bevölkerung erlialten haben, und Nordamerika. In der englischen<br />

Literatur finden wir sie zuerst bei Schriftstellern irischer oder<br />

schottischer Herkunft, auf welche sie lange beschränkt bleiben, weil<br />

sich<br />

das feinere Sprachgefühl denn doch gegen eine Redensart sträubt,<br />

^<br />

Bassus Congristli f[ilius) v[ivas) f{tcit) sihi et Camidiae Quarti /{iliae) coniuyi<br />

pimtissimai- et suis CIL III 4887.<br />

2 Er bezeichnet das Hochland des Quellgebiets des Severnflusses.<br />

^ Vgl. Eryri, den alten Plural von eryr 'Adler' als Namen für die Gebirgsgegend<br />

des Snowiloii.

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