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Zur keltischen Wortkunde

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953 Sitzung der philosophisch-historischen Classc vom 27. November 1913.<br />

liehe Ortschaften dieses Namens nach charakteristischen Höhenzügen<br />

oder Felsgruppen genannt sein, wie Joyce das für mehrere derselben<br />

bezeugt. Daß in Wales so viele Orte des Namens alte Klöster oder<br />

Kirchensitze sind, weswegen kymrische Gelehrte schon früh fälschlich<br />

an Zusammenhang mit cor 'choir, chancel' gedacht haben, berulit auf<br />

Zufall.<br />

Die alte Erklärung des Namens, welche sich LL i66a 17 findet<br />

(/> and roldset na hde a n-adarca dib, unde Bendchor Ulad 'dort warfen<br />

die Kühe ihre Hörner ab, woher Bangor in Ulster seinen Namen hat'),<br />

Aväre etymologisch gut denkbar, kann aber den obigen Ausführungen<br />

gegenüber nicht standhalten.<br />

?<br />

T^c 3i<br />

Ir^<br />

^7- -^Itir. Alpe 'G-roßbritnnnien'. l^-k-O^-* ^SS'-i<br />

Dies ist ohne Zweifel die ursprüngliche Form des Namens im<br />

Irischen. Sie liegt freilich nur in den ältesten Texten vor, bald mit<br />

p, bald mit b geschrieben, zur Bezeichnung des tönenden Verschlußlautes.<br />

So heißt es in der ältesten Version von Tochmarc Emire<br />

(RC XI 444) ar Alpi (Z. 18); fri hÄlpal anair (Z. 34); tar Alpi (Z. 41),<br />

Formen, welche in die spätere Redaktion hinübergenommen sind (CZ III<br />

§57, 60, 62; danach auch go Alpi § 59). Schwerer ist es, sich über<br />

das Geschlecht des Wortes klar zu werden. Während die obigen<br />

Formen auf ein Femininum weisen (-/ä-Stamm), scheint an anderen<br />

Stellen ein neutraler -w-Stamm vorzuliegen. LU 129a 39 heißt es in<br />

einem in debide abgefaßten Gedicht:<br />

Etdin indiu siind antne oc Sid Ban Find Tar nAlbai.<br />

Hier ist offenbar Tar nAlbe hinter Alba' zu lesen. Dieses Sid Ban Find<br />

lag, wie uns dasselbe Gedicht berichtet, for brü Inbir Chichmuini und<br />

aus der vorhergehenden Prosa erfahren wir, daß Inber Cichmuini in<br />

Ulster {i cöiciud Chonchobuir) war. Nach dem Dindsenchas LL i66a 18<br />

muß es nicht weit von Bangor gelegen sein, so daß die Bezeichnung<br />

hinter Alba' im Sinne von 'westlich von Alba, Alba Avestlich gegenüber'<br />

nicht so abwegig ist. Daß wir es aber mit einem alten Neutrum<br />

zu tun haben, scheint mir nicht wahrscheinlich, da sich z. B. nie<br />

der Dat. Alblu findet. Vielmehr möchte ich auf die Schreibungen mit<br />

-e oder -i überhaupt kein Gewicht legen, sondern das Wort für indeklinabel<br />

halten. So heißt es Imr. Brain, S. 42, 8 in einem alten Texte<br />

in allen Handschriften : i nAlbe. Dann wäre Alpe aus Albion entlehnt.<br />

Schon im 8. Jahrhundert ist das Wort nach Analogie von Mumu<br />

f. behandelt worden. So finden wir bei Oengus nur den Gen. Alban<br />

und für den Dativ die beiden Formen Albain und Albae (im Reim mit<br />

ardac, 8. Jan., 25. Juni). Vgl. di Albae, Imr. Brain, S. 48, 6.

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