Zur keltischen Wortkunde
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'<br />
448 Gesammtsitziing vom 2-2. Mai 1913.<br />
belegt, welches sicli LL 3933.53 und BB 134348 erhalten hat. Es<br />
stammt wohl aus dem 7<br />
. Jahrhundert. Dort finden wir die Langzeile<br />
Echu. art arachridethar cathrai<br />
'Echu, ein Bär, welcher Schlachthaufen ans Herz drückt'.<br />
Eine Glosse erkLärt das Wort allerdings durch noail 'welcher nährt';<br />
aber das ist falsch geraten, ebenso wie die Bedeutung von art, das<br />
durch üasal glossiert wird. Die drei irischen Worte für 'Bär', art,<br />
niath, bdhlr, dienen den Dichtern oft zu ehrender Bezeichnung von<br />
Helden. Wenn hier auf die tödliche Umarmung des Bären (engl, 'hug')<br />
angespielt wird, so weist das wohl darauf Iiin, daß das Tier damals<br />
noch in Irland zu Hause war oder wenigstens in der Erinnerung lebte.<br />
Im 8. Jahrhundert erwälmt Beda von Raubtieren in Irland nur noch<br />
mehr den Wolf und den Fuchs und im 9. Jahrhundert gab es sicher<br />
keine Bären mehr; denn Donatus von Fiesole sagt ausdrücklich in<br />
seinem Gedicht auf Irland:<br />
ursorum rabies nulla est ihi.<br />
^C X V^ 44- Altir. Cuihair n. pr. m. Ut^^^ Li;^^<br />
Diesen seltenen Personennamen, der auch Cathaer, später Call'jmoh'<br />
geschrieben wird, kenne ich nur als den eines bekannten Königs von<br />
Leinster und Irland, mit dem Beinamen Mär 'der Große', der wohl im<br />
4. Jahrhundert n. Chr. gelebt hat'; ferner als den des Vaters von Conchobor<br />
Rot, König von Ulster, den die Überlieferung etwa ins 5<br />
. Jahrhundert<br />
V. Chr. setzt (s. CZ VIII, S. 326, 2 i), und drittens als den eines<br />
der zehn Söhne Bresals mac Ailella Tassaig von Munster (LL 321g).<br />
Der Name ist flexionslos. Der Genitiv lautet ebenfalls Cathäir, z. B. do<br />
Chathdir crich, RC 25, 22; deichthimna Cathäir, Metr. Dinds. III 20, wo es<br />
a.uf rachäim reimt; 7nac Cathaoir Mhoir, Keat. II, S. 262. Schon dadurch<br />
erweckt er den Verdacht, daß er entlehnt ist. Es kommt hinzu, daß<br />
er sich aus dem Irischen nicht erklären läßt. So liegt es nahe, an Herübernahme<br />
aus einem altkymr. *Cat-air zu denken, was wörtlich 'Schlachtniederlage'<br />
oder 'Niederlage von Schlachthaufen' bedeuten würde.<br />
Hier<br />
gibt das ir. äi (später «V, aoi) das kymr. ai wieder, wie in cathäir 'Stuhl'<br />
(aus altkymr. *ratair), cäin 'schön' (mittelkymr. cmn) usw. s. Pedersen §21.<br />
aer 'Niederlage' wird im Bretonischen häufig als erstes Glied von<br />
Personennamen verwendet. Siehe die Sammlung bei Loth, Chrestomathie<br />
Bretonne, S. 105. Aus dem Kymrischen kenne ich freilich nur den<br />
Namen Aer-thirn (statt Aer-dirn) 'Herr der Niederlage', der im Buch von<br />
LIan Daf, S. 150 vorkommt.<br />
'<br />
Dies schließe ich daraus, daß sein Enkel Bresal Belach, Sohn des Fiachu ba<br />
aiccid, nach den Annalen von Ulster 435 oder 436 gestorben ist.