18.11.2013 Aufrufe

Zur keltischen Wortkunde

Zur keltischen Wortkunde

Zur keltischen Wortkunde

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

''<br />

<strong>Zur</strong><br />

801 Gesammtsitzung vom 25. Juli 1912.<br />

Betubiä f., ir. Betlibe; ferner Lato-hins^, wohl dem ir. Laith-he LL 349b,<br />

LB 16 c 3, auch LaWiphe geschrieben (Arm. loai), entsprechend, und<br />

wenn Rhys ('The Celticlnscriptions ofGaul, Additions and Corrections',<br />

S. 64) auf den Tonscherben von T.ezoux richtig Venohius liest, so möchte<br />

ich das einem ir. *Fian-hae'' 'Töter von Kriegsscharen' gleichsetzen.<br />

Im Irischen haben wir außerdem Art-he 'Bärentöter', das in Corco<br />

Arthi Rl. 502, 158,53 vorliegt; ferner Condhap. ib. 144 d 7, das für<br />

Con-hae 'Wolfstöter' steht, das oben erwähnte Fäil-be in derselben Bedeutung<br />

und Lug-ba (Cormac s. v. //r und loith) 'Luchstöter'^.<br />

In Ortsnamen wird -be die Bedeutung 'Schlag, Lichtung' haben.<br />

Es gehören wohl hierher Etarbo£, Fiarbae, vielleicht auch Cirbe<br />

(Cormac s. v. Femen), Tethba u. a.<br />

Gallische Personennamen bei Virgilius Grammaticus.<br />

Der Umstand, daß man diesen wunderlichen Schriftsteller vi(ilfacli<br />

nicht ernst genommen hat und bis auf Zimmers bahnbrechende<br />

Forschungen sogar über sein Zeitalter im Zweifel gewesen ist, hat es<br />

wohl verschuldet, daß die zahlreichen bei ihm vorkommenden offenbar<br />

<strong>keltischen</strong> Eigennamen bisher meines Wissens nicht beachtet worden<br />

sind. Wenigstens sind sie mit Einer Ausnahme nicht in Holders<br />

'Alt<strong>keltischen</strong> Sprachschatz' aufgenommen. Jetzt, wo wir wissen, daß<br />

Virgil im 5. Jahrhundert geschrieben hat, und zwar in Toulouse oder<br />

doch<br />

irgendwo<br />

inter Aquitanas gentcs et nomen li'dK'rmn^,<br />

hat man allen Grund, seine Angaben zu beachten und auszunutzen.<br />

Den Namen Latomius habe ich oben schon erwähnt. Ich stelle liier<br />

'<br />

Latomius bei Virg. Gramm, ed. Huemer 8. 123.<br />

^ Fianbae kommt LL315 als Ortsname vor, ist aber für Fiarhae verschrieben.<br />

Siehe Hogan, 'Onomasticon' s. v.<br />

^ Pedersen § 116 hat zuerst diese Bedeutung von lug^ gen. loga^ erkannt. Außer<br />

den von ihm angeführten Stellen liegt sie deutlich in einem von den Vier Meistern<br />

ad ann. 941 zitierten Gedichte vor:<br />

ba lug lonn fri leim i n-äth<br />

'er war ein grimmer Luchs zum Sj)rung in die Furt',<br />

(1. Ii. zum Zweikampf.<br />

weiteren Bestätigung dieser Tatsache möge folgendes dienen, was Zimmer<br />

nicht erwähnt hat und was auch wohl sonst noch nicht bemerkt ist. Auf S. 141 heißt<br />

es bei Virgil: 'Memini me a (juodam Lupo christiano viro Athensi in ratione verborum<br />

satis experto' usw. Hier wollte Mai Athmsi in Atheniensi ändern und Huemer bemerkt<br />

dazu 'fortasse recte'. Es handelt sich aber um den alten Namen der im Dep.<br />

Haute Vienne südlich von Limoges gelegenen Stadt S. Yrieix-la-Perche, das Atensc,<br />

comobium der Vita Sori (s. Holder s. v. Atense). So wird auch Carginiensis (S. 48)<br />

nicht etwa in Garthnginiensis zu ändern sein, sondern von der Stadt Carca im Gebiete<br />

der iberischen Bastitari abgeleitet sein.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!