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Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />

9.2. Mehrerauer Seeufer und Bregenzerachmündung<br />

Das Delta der Bregenzerach besteht durchwegs aus grobem Schotter<br />

und Sand […]. Die Ortschaften Hard, ein Teil von Rieden, Vorkloster und<br />

das Kloster Mehrerau liegen auf diesem Delta. Es trägt Auwälder mit<br />

reichem Unterholz und birgt eine Anzahl besonderer Pflanzen und Tiere.<br />

Von Vögeln sei die Elster genannt, von Pflanzen das nach Heu duftende<br />

Knabenkraut (Orchis militaris) und die Schmerwurz (Tamus communis).<br />

[…] Eine ganz eigenartige Erscheinung der rechten Hälfte des<br />

Achdeltas ist der ungemeine Reichtum an Quellen und starken Quellbächen,<br />

von denen einige durch ihre Wasserfülle Mühlen zu treiben imstande<br />

sind.<br />

(Blumrich 1931)<br />

Landschaftswandel<br />

Die Mündungslandschaft an der Bregenzerach und das Mehrerauer Seeufer unterlagen<br />

seit Josef Blumrichs Zeiten in den 1930er Jahren etlichen Veränderungen. Von<br />

den ehem<strong>als</strong> sieben großen und mehreren kleinen Gießenbächen sind heute nur<br />

noch zwei erhalten: Aber auch der Kalte Bach und der Bilgeri-Bach haben durch die<br />

Eintiefung der Bregenzerach in Folge flussbaulicher Maßnahmen einen großen Teil<br />

ihrer Wasserführung verloren.<br />

Bericht des Fischers Bilgeri<br />

Es war einmal – so gehen beinahe alle Märchen an, und fast klingt es<br />

wie ein Märchen, wenn ich von den schönen quellreichen Quellbächen<br />

berichte, wenn ich davon Bericht gebe, dass dort, wo heute die<br />

Quellenstraße läuft, ein schöner Bach floß und gerade vor dem Gasthaus<br />

Quellenhof ein viel benützter Laichplatz der Bachforellen war und<br />

die aus dem Teich aufgestiegenen Forellen Hochzeit hielten. […] Das<br />

nächste Quellwasser entsprang auf dem Gebiet der Firma Maggi […]<br />

Auch dieses Bächlein beherbergte schöne Forellen. Ein kleiner Bach mit<br />

öffentlichem „Tränk“ entsprang im Renzgut […], mündet heute noch in<br />

den Schlattbach. In den […] Fischteich floß außerdem noch, früher ununterbrochen,<br />

„Voglers Bächle“ in Stärke von 6 bis 10 sec. Litern hinein<br />

und genügte, um drei Fischkästen mit je bis zu 150 kg Fischen zu versorgen,<br />

ohne dass Ausfälle wegen Wassermangel jem<strong>als</strong> eingetreten sind.<br />

[…] Ein kleiner Bach lief etwa 100 Meter parallel zur Rummergasse vom<br />

Walde her und mündete beim heutigen Bauhof in den ebenfalls vom<br />

Walde herfliessenden Schlattbach. Dieser Schlattbach führte ziemlich<br />

viel Wasser, trieb beim Gasthaus „Lamm“ eine Türkenmühle und früher<br />

auch eine Nagelschmiede. Ein kurzer Bach floss unter der seewärtigen<br />

Einfriedungsmauer des Klosters Mehrerau hervor. […] Der größte, fischreichste<br />

und schönste Bach war der beim Sanatorium einstm<strong>als</strong> vorüber<br />

fließende Suppersbach, der heute oftm<strong>als</strong> nur noch ein Sumpfkanal ist,<br />

noch vor 30 Jahren mit zwei Wasserrädern das Sägewerk des Klosters<br />

Mehrerau betrieb. […] Drei kleinere Bächlein liegen ostwärts der Lackfabrik<br />

dem Bodensee zu. Ein besonders schöner und fischreicher Bach<br />

war der nächste, der sogenannte „Kalte Bach“. Ein altes Wasserrad<br />

oder vielmehr die Reste eines solchen erinnern, dass dortselbst einst eine<br />

mechanische Schreinerei betrieben worden war, die Wasserkraft soll<br />

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