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Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />

Der Uferbereich war ab 1943 zusätzlich durch die Seeuferschutzverordnung vor landschaftlichen<br />

Beeinträchtigungen geschützt. Trotzdem nahm die Bautätigkeit zu, bis<br />

die Landesregierung 1957 beschloss, im Rheindelta keine Ausnahmegenehmigungen<br />

mehr zu erteilen (Benzer 1986). Eine Gefährdung des Schutzgebiets bestand<br />

aber nicht nur durch die Bautätigkeit und die stark zunehmende Freizeitnutzung,<br />

angeblich wurden sogar die Ornithologen zu einer Gefahr, weil sie gerade seltenere<br />

Arten „gezielt und hemmungslos“ aufsuchten (Keist 1963).<br />

Abb 32: Nach dem 2.<br />

Weltkrieg nahm die Freizeitnutzung<br />

im Rheindelta<br />

zu – im Bild das Schleienloch<br />

in den1960er Jahren.<br />

In Höchst war in den<br />

1950erJahren sogar der<br />

Bau eines Flughafens<br />

geplant, der aber u.a.<br />

wegen der ungünstigen<br />

Bodenbeschaffenheit<br />

nicht verwirklicht wurde<br />

(Strasser 2007).<br />

(Foto: Horst Nugent).<br />

Mit dem Bau des Polderdamms und der Entwässerung der Riedflächen landseits des<br />

Damms wurden Stimmen laut, die einen Stopp der Meliorierungsarbeiten und eine<br />

Erweiterung des Schutzgebiets forderten (Österreichisches Institut für Naturschutz und<br />

Landschaftspflege 1971).<br />

1963 wies der Schweizer Bund für Naturschutz (SBN) in Briefen an Siegfried Fussenegger,<br />

damaliger Leiter der Vorarlberger Naturschau, und an den Österreichischen<br />

Naturschutzbund auf die Notwendigkeit hin, der raschen Zerstörung des schützenswerten<br />

Gebiets Einhalt zu gebieten (Österreichisches Institut für Naturschutz und<br />

Landschaftspflege 1971). In der Vereinszeitschrift „Schweizer Naturschutz“ erschien<br />

ein Artikel zum Thema „Das Rheindelta vor dem Untergang“, indem es hieß, dass<br />

„das vogelreichste Gebiet in Mitteleuropa schon teilweise zerstört und in Bälde dem<br />

völligen Untergang geweiht ist, wenn es nicht gelingt, wenigstens Teile zu schützen“<br />

(Willi 1963).<br />

Ein Jahr später beschloss der WWF-International, das Rheindelta <strong>als</strong> Projekt mit besonderer<br />

Dringlichkeit in sein Tätigkeitsprogramm aufzunehmen. In der Folge wurde<br />

1967 ein Schutzprogramm ausgearbeitet und unter anderem eine Gebietsausweitung<br />

landseits des Polderdamms gefordert (Österreichisches Institut für Naturschutz<br />

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