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Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />

4. Das Pflanzenschutzplakat 1927 – die erste Öffentlichkeitskampagne im Vorarlberger<br />

Naturschutz<br />

Um den Raub der Alpenpflanzen hintan zu halten, ist es notwendig, die<br />

Bevölkerung aufzuklären.<br />

(Schwimmer 1950)<br />

1926 regte der Leiter des Bundesfinanzamtes in Feldkirch die Herausgabe farbiger<br />

Tafeln mit naturgetreuen Abbildungen der gesetzlich geschützten Pflanzen an, um<br />

die geschützten Arten „den Aufsichtsorganen zur Kenntnis zu bringen“ (Schwimmer<br />

1928a).<br />

Zur wirksamen Anwendung der Verordnung über den Schutz der Alpenpflanzen<br />

erscheint es dringend geboten, jene Dienststellen, die zur<br />

Handhabung dieser Vorschriften berufen sind, mit Farbtafeln zu beteilen,<br />

in denen die schutzbedürftigen Alpenpflanzen von sachkundiger<br />

Hand in Zeichnung und Färbung naturgetreu und mit ihrer Benennung<br />

genau dargestellt werden.<br />

Mit Ausnahme des Edelweiss, der Edelraute, der Aurikel und der Brunelle<br />

besteht hinsichtlich der übrigen noch <strong>als</strong> schutzbedürftig angegebenen<br />

Alpenpflanzen bei den meisten Zollwach-Abteilungen eine grosse<br />

Unklarheit über das eigentliche Aussehen dieser Pflanzen, zumal dieselben<br />

auch in den verschiedenen Alpenpflanzenbüchern nicht einheitlich<br />

dargestellt und benannt sind.<br />

Diese Unklarheit wird wohl auch bei den anderen noch in Betracht<br />

kommenden Dienststellen bestehen und dürfte infolge der Unkenntnis<br />

der geschützten Pflanzen, seitens der Bergwanderer viele Übertretungen<br />

begangen und seitens der Dienststellen vielfach Amtshandlungen<br />

unterlassen werden. 12<br />

1927 erstes Pflanzenschutzplakat<br />

in Vorarlberg<br />

Die Vorarlberger Landesregierung beauftragte den Verein zum Schutz der Alpenpflanzen<br />

unter der Leitung von Johann Schwimmer mit der Erstellung. 1927 war es<br />

schließlich so weit: In einer Auflage von 1600 Stück erschien das erste<br />

Pflanzenschutzplakat in Vorarlberg, das alle geschützten Pflanzen in farbigen<br />

Zeichnungen des akademischen Malers Alois Mennel zeigte. Das Plakat unter dem<br />

Motto „Bergwanderer schützet die Alpenpflanzen in Vorarlberg!“ wurde an alle<br />

Gemeindevorstehungen, Gendarmerieposten, Zollwachen, Bahnstationen, Alpenvereinshütten,<br />

Gasthöfe mit Fremdenverkehr und Schulen verteilt (Schwimmer<br />

1928a).<br />

Der Vorarlberger Landesschulrat unterstützte die Aktion zusätzlich mit folgendem<br />

Schreiben, das am 29. Februar 1928 an alle Schulen Vorarlbergs versandt wurde:<br />

Die Vorarlberger Landesregierung hat gemeinsam mit mehreren Vereinen,<br />

denen der Naturschutz im Lande am Herzen liegt, ein Plakat der<br />

im Lande geschützten Alpenpflanzen herausgegeben. Dieses künstlerisch<br />

ausgeführte Plakat, das den Schulen unentgeltlich zugestellt werden<br />

wird, soll in jedem Klassenzimmer aufgehängt werden und so den<br />

Schülern ständig die geschützten Pflanzen vor Augen führen.<br />

12<br />

Schreiben des Präsidenten des Bundesfinanzamtes für Vorarlberg vom 29.9.1926 an die Vorarlberger Landesregierung<br />

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