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Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />

desverfassungsnovelle 1970 – wenn nicht anders im Gesetz festgelegt, wurde das<br />

Amt der Vorarlberger Landesregierung für den Gesetzesvollzug zuständig erklärt.<br />

Dadurch war auch jedes naturschutzrechtliche Verfahren in erster und letzter Instanz<br />

von der Landesregierung zu erledigen, während über landschaftsschutzrechtliche<br />

Bewilligungen zunächst die Bezirkshauptmannschaft zu entscheiden hatte (Kloser<br />

1986).<br />

1984 wurde schließlich eine eigenständige Abteilung Umweltschutz gegründet und<br />

<strong>als</strong> deren erster Leiter Dr. Gerhard Beck bestellt (Krieg 1986). Zunächst waren die<br />

Sachverständigen noch im Amt der Landesregierung beschäftigt. Anfang der<br />

1990er Jahre erfolgte eine Neuorganisation: Die Sachverständigen in Naturschutzfragen<br />

wurden den vier Bezirkshauptmannschaften zugeteilt, die nun <strong>als</strong> erste Instanz<br />

in naturschutzrechtlichen Fragen fungieren.<br />

Umweltschutzbeirat<br />

Zur Beratung der Landesregierung in Angelegenheiten des Umweltschutzes gibt es<br />

zusätzlich den Umweltschutzbeirat, der aus dem 1973 gegründeten Kontaktausschuss<br />

für Fragen des Umweltschutzes hervorgegangen ist (Marte 1988). Vorsitzender<br />

dieses Beirats ist der jeweils zuständige Landesrat. Die maximal 18 Mitglieder setzen<br />

sich aus Vertretern aller berührter Interessen (wie zB Kammern, Gemeinden oder<br />

Industriellenvereinigung), der Vorarlberger Naturschau, dem Naturschutzanwalt und<br />

der Naturwacht zusammen. Fünf Mitglieder werden von den Naturschutzorganisationen<br />

nominiert und bis zu fünf können vom Land bestimmt werden. Seit dem 31.10<br />

1985 fanden insgesamt 59 Sitzungen des Umweltschutzbeirates statt (Stand:<br />

27.6.2007). 95<br />

Tourismus-, Verkehrs- und<br />

Bodenschutzkonzept aus<br />

dem Jahre 1992<br />

Darüber hinaus wurden 1992 mit dem Tourismus-, Verkehrs- und Bodenschutzkonzept<br />

Grundsätze und Entwicklungsziele für gleich drei naturschutzrelevante Themenbereiche<br />

von der Vorarlberger Landesregierung festgelegt (Amt der Vorarlberger Landesregierung<br />

1992a, 1992b, 1992c). Aus dem Bereich Bodenschutz stehen Zahlen zur<br />

Verfügung: Bei fast 80 % der der Kernforderungen des Bodenschutzkonzeptes war in<br />

den letzten 15 Jahren eine positive Entwicklung zu verzeichnen (Scherer 2007).<br />

7.6. Biotopinventar und Biotoppflegeprämien seit den 1980er Jahren<br />

Erfassung der Vorarlberger<br />

Naturwerte<br />

Das über 6000 Seiten starke Vorarlberger Biotopinventar ist heute aus der<br />

alltäglichen Arbeit der Behörden und Naturschutzsachverständigen nicht mehr<br />

wegzudenken. Die Erfassung der besonders wertvollen und schutzwürdigen<br />

Lebensgemeinschaften Vorarlbergs wurde in den 1980er Jahren unter der<br />

Federführung von Georg <strong>Grabher</strong>r und Mario F. Broggi in Angriff genommen: Im<br />

Zeitraum von 1984 bis 1989 wurden 1445 Biotope, davon <strong>79</strong> Großrau<strong>mb</strong>iotope, erfasst<br />

und ihre Naturausstattung beschrieben. Damit wurde nicht nur eine<br />

Entscheidungshilfe für Behörden und Amtssachvertändige geschaffen, sondern<br />

auch das Wissen über Vorarlbergs Naturwerte enorm erweitert (Broggi & <strong>Grabher</strong>r<br />

1991).<br />

Das Vorarlberger Biotopinventar war das erste Inventar in Österreich, bei dem alpine<br />

Hochlagen nach dem gleichen Prinzip wie Tallagen selektiv kartiert wurden. Es zeig-<br />

95<br />

nach Informationen von Katharina Lins, Vorarlberger Naturschutzanwältin<br />

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