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Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />

großen Gipsdolinen und der Gipskuppen im mittleren Rellstal werden von Gipsfluren<br />

besiedelt (<strong>Grabher</strong>r 1984). Entwässert wird das Tal durch den Rellsbach.<br />

Abb 57: Rellsbach unterhalb<br />

des Rellser Kapelle.<br />

„Unterhalb des Schweizertors<br />

entspringt ein feines<br />

Bächlein. Es rieselt über<br />

die blütenreiche Triften<br />

der Alpe Zaluanda und<br />

tränkt Kühe und Kälber<br />

[…] So windet sich der<br />

Salunienbach, wie der<br />

Relserbach hier oben<br />

heißt, zwischen Alprosaposcha<br />

(Alprosenbüschen)<br />

dahin, purzelt über<br />

steile Hänge, gräbt sich<br />

eine tiefe Furche und<br />

begrüßt, durch zahlreiche<br />

Bächlein gestärkt, den<br />

Gipsbach, der von der<br />

Alpe Vilifau hernieder<br />

schlendert. Aus ist es mit<br />

dem klaren Quell. Dafür<br />

wächst die Kraft [….]<br />

Immer toller gehts bergab.<br />

Immer größer wird der<br />

Schwall, immer lauter das<br />

Getöse [...]“ (Barbisch<br />

1922).<br />

1963 bis 1998 Teil des<br />

Pflanzenschutzgebiets<br />

Grenzgebiet Vandans-<br />

Tschagguns<br />

Seit 1966 geschützter<br />

Landschaftsteil<br />

Schon seit 1963 war das Rellstal Teil des Pflanzenschutzgebiets "Grenzgebiet Vandans-Tschagguns".<br />

Innerhalb des Schutzgebiets war es verboten, Pflanzen aller Art zu<br />

pflücken oder zu beschädigen. Von den Schutzbestimmungen ausgenommen waren<br />

Land-, Forst- und Jagdwirtschaft (Fischbach 1976).<br />

Grund für die Unterschutzstellung war nicht unbedingt die besondere Schutzwürdigkeit<br />

auf Grund des Vorkommens seltener Pflanzenarten, sondern die besondere<br />

Schutzbedürftigkeit des Gebiets: Rellstal und Golm sind ein beliebtes Ausflugsziel für<br />

Wanderer. Mit dem steigenden Beförderungszahlen der 1960 errichteten Golmerbahnen<br />

stieg der Besucherdruck deutlich an und führte dazu, dass das Grenzgebiet<br />

Vandans-Tschagguns – aus ähnlichen Motiven wie bereits 1956 ein 200 m breiter<br />

Streifen beidseitig der Silvretta-Hochalpenstraße oder 1959 das Gebiet um den Lünersee<br />

– unter Pflanzenschutz gestellt wurde, um trotz großer Besucherzahlen den<br />

„Schmuck der alpinen Flora“ zu bewahren (Krieg 1973, Fischbach 1976).<br />

Das Pflanzenschutzgebiet wurde 1998 mit der Naturschutzverordnung LGBl.Nr.<br />

8/1998 wieder aufgehoben. Der geschützte Landschaftsteil Rellstal und Lünerseegebiet<br />

hingegen besteht heute noch. Diese Ausweisung erfolgte im Jahr 1966, infolge<br />

eines massiven Protests gegen den geplanten Gipsabbau im Rellstal (Tschann 1977).<br />

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