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Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />

Biotopkartierung auch in<br />

Berggebieten<br />

te sich, dass in Berggemeinden ein besonders hoher Flächenanteil an wertvollen<br />

Lebensräumen – im Schnitt über 25 % der Gemeindefläche – erhalten geblieben ist,<br />

während sich in Talgemeinden der Biotopanteil zwischen 5 und 10% der Gemeindefläche<br />

bewegt (<strong>Grabher</strong>r 1991a). Am häufigsten erfasst wurden Moore, gefolgt von<br />

Biotopen extensiv genutzter Kulturlandschaften und Wäldern. Die erfassten Biotope<br />

nehmen insgesamt eine Fläche von 67.739 ha ein, was in etwa 26 % der Vorarlberger<br />

Landesfläche entspricht (Broggi & <strong>Grabher</strong> 1991). Derzeit ist eine Aktualisierung des<br />

Inventars in Arbeit, die 2008 abgeschlossen werden soll.<br />

Abb 10: Moore, insbesondere<br />

Flach- und Zwischenmoore,<br />

sind der<br />

häufigste im Vorarlberger<br />

Biotopinventar erfasste<br />

Lebensraumtyp. Im Bild<br />

eine Streuwiese in Lustenau<br />

– Gsieg.<br />

Feuchtbiotope zählen zu den besonders gefährdeten Lebensräumen Vorarlbergs.<br />

Der Anteil an Hoch- und Flachmooren, in denen 50 % der stark gefährdeten Tier- und<br />

Pflanzenarten Vorarlbergs vorkommen, ist von 4 % im Jahre 1910 auf unter 1 % der<br />

Landesfläche zurückgegangen (Röser 1982).<br />

Verschwundene Pflanzengesellschaften<br />

Zwei Fließgewässer begleitende Pflanzengesellschaften wurden in der Vergangenheit<br />

ausgerottet: Die Meerseggenflur (Caricetum incurvae) kam auf dem<br />

Schwemmgelände der Ill in der Gegend des heutigen Silvrettastausees vor (<strong>Grabher</strong>r<br />

& Polatschek 1986). Die Bündner Pfarrer Catani und Pol stießen hier bei ihrer<br />

Reise in die „Muntafuner Berge“ im Jahr 1780 bei Großvermunt auf die Sandsegge<br />

(Carex arenaria) (Catani 1781). Da die Sandsegge, eine Pflanze der Meeresdünen,<br />

hier sicher nicht vorgekommen ist, kann es sich nur um eine Verwechslung mit der<br />

ähnlichen Simsensegge (Carex maritima) handeln, die eine Leitpflanze der Meerseggenflur<br />

ist. Auch die zweite ausgestorbene Pflanzengesellschaft ist im Zusammenhang<br />

mit Kraftwerksbau und Flussregulierung verschwunden: Noch um 1900<br />

waren Gebüsche der Deutschen Myrte (Salici-Myricarietum) in den Flussauen von Ill<br />

und Rhein auf frischen feinsandigen Anlandungen, wie sie in natürlichen Flussland-<br />

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