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Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />

9.4. Bangs-Matschels<br />

Bangs-Matschels liegt im äußersten Westen des Gemeindegebiets der Stadt Feldkirch<br />

zwischen Alpenrhein, Ill und der Staatsgrenze zu Liechtenstein. Neben der größten<br />

Waldfläche am Talboden des Vorarlberger Rheint<strong>als</strong> zählen rund 80 ha Streuwiesen,<br />

die Lebensraum für eine Vielzahl seltener Pflanzen und Tiere sind, zu den besonderen<br />

Naturwerten des Gebiets.<br />

Begründung für ein Naturschutzgebiet<br />

Bangs-<br />

Matschels aus den 1970er<br />

Jahren<br />

[…] [Matschels liegt] innerhalb des bestehenden Grundwasserschutzgebiets<br />

und in einer günstigen Lagebeziehung zu den Siedlungsgebieten<br />

der Stadt Feldkirch. Mit Ausnahme eines einzigen alten Stalles ist<br />

dieser flächengroße Bereich gänzlich unbebaut […] die Widmung des<br />

Gebietes <strong>als</strong> ausgedehntes, landschaftlich schönes Erholungsgelände<br />

[scheint] zweckentsprechend sein, vor allem da sein natürliches Inventar<br />

die Nutzung durch auch größere Menschenansammlungen nicht<br />

ausschließt. Es handelt sich nämlich um altes Kulturland, das in der gegenwärtigen<br />

Situation von der Verödung und Aufforstung bedroht ist.<br />

Derzeit besteht es zu etwa gleichen Teilen aus teilweise etwas vernäßten<br />

Mähwiesen (Matschels und Unterried) und aus teilweise ursprünglichen<br />

artenreichen, teilweise aber auch zu Fichten-Monokulturen umgeformten<br />

Auwäldern. Gerade die landschaftlich wertvollen Auwälder<br />

werden bei einer nur wirtschaftlichen Behandlung auf längere Sicht<br />

ebenfalls der Verfichtung anheimfallen, umsomehr <strong>als</strong> in den letzten<br />

Jahrzehnten die Grundwasserstände um mehrere Meter gesunken sind.<br />

Einzelne besonders schutzwürdige Landschaftselemente im Gebiet sind<br />

das Bergle, ein […] etwa 20 m hoch […] aufragender Inselberg (der vor<br />

Jahrzehnten durch einen Steinbruch der Internationalen Rheinregulierung<br />

genutzt wurde, sich zwischenzeitlich jedoch wieder völlig begrünt<br />

hat und der reizvolle Überblicke auf das gesamte Gebiet erlaubt) und<br />

die Altwasserzone des Leimenbaches unmittelbar südlich davon mit<br />

vernäßten Zonen, Tümpelbildungen und Schilfwuchs. Im ganzen erhaltungswürdig<br />

ist das offene Gelände insbesondere von Matschels, indem<br />

es allseits von Wald umstanden und durch freistehende Baumgruppen<br />

und Solitärbäume vielfach reich gegliedert ist. Somit wird<br />

deutlich, dass in diesem Gebiet nicht so sehr Einzelerscheinungen der<br />

Natur <strong>als</strong> vielmehr der landschaftliche Eindruck gesamthaft dem Schutz<br />

des Naturschutzgesetzes anvertraut werden sollten, wobei gerade die<br />

landwirtschaftliche Nutzung jede Förderung verdient.<br />

[...]<br />

Ganz anders <strong>als</strong> in Matschels handelt es sich mit den Moorflächen [des<br />

Bangser] Riedes um eine aus biologisch und wissenschaftlichen Gründen<br />

in besonderem Maß schützenswerten Zone, deren Schutzwürdigkeit<br />

mit einer intensiveren wirtschaftlichen Nutzung oder mit einer stärkeren<br />

Störung durch Erholungsbetrieb erlöschen müsste. Die Schutzwürdigkeit<br />

gründet sich vor allem auf botanische und entomologische<br />

Kostbarkeiten, die hier in letzten naturnahen Riedflächen des Rheint<strong>als</strong><br />

bis in die Gegenwart überdauern konnten. […] Allerdings sind bereits<br />

größere Flächen im Bangser Ried melioriert, gedüngt und zu Mähwie-<br />

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