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Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />

Gefährdung des Waldes<br />

Von forstwirtschaftlicher Seite wurde angeführt, dass bei einem Kahlschlag im Bereich<br />

der Waldgrenze eine Wiederaufforstung kaum möglich sei und eine Verkarstung<br />

weiter Gebiete drohe. Zudem erfülle der Wald wichtige Schutzfunktionen. Er<br />

regle den Wasserhaushalt und verhindere bei Niederschlägen Abrutschungen. In<br />

Kahlschlägen könnten Föhnstürme einbrechen und den Wald über weite Strecken<br />

hinweg verwüsten (Tschann 1977).<br />

Gefahr für Druckstollen<br />

und Stauanlagen des<br />

Lünnersees<br />

Die Vorarlberg Illwerke AG schließlich waren nicht grundsätzlich gegen einen Gipsabbau,<br />

sie lehnten jedoch die Verleihung von Grubenmaßen im Bereich der Lünerkrinne<br />

ab, weil dadurch sowohl der Druckstollen des Lünerseewerks <strong>als</strong> auch die<br />

Stauanlagen des Lünersees gefährdet würden (Tschann 1977).<br />

Eine Chronologie der Ereignisse (nach Tschann 1977):<br />

_28.9.1965: Antrag der Schotterwiener Gispwerke Ges.m.b.H auf die Verleihung von<br />

<strong>24</strong> Grubenmaßen zum Abbau von Gips auf der Parzelle Nr. 2156 KG Vandans der<br />

Alpinteressenschaft Vilifau.<br />

_9.11.1965: öffentliche Freifahrungsverhandlung unter Anwesenheit aller Interessensvertreter.<br />

Der Vandanser Bürgermeister erklärt, dass der beabsichtigte Gipsabbau<br />

aufgrund der Beunruhigung des Gemeindegebiets dem Fremdenverkehr größte<br />

Schäden zufügen werden. Der Abtransport des Gipses dürfe nur im rohen, ungemahlenen<br />

Zustand und nur mittels Seilbahn erfolgen. Die Gemeinde würde niem<strong>als</strong><br />

der Errichtung einer Brecher- oder Aufbereitungsanlage im Rellstal oder gar der Errichtung<br />

einer Fabrikanlage zustimmen. Die Freifahrungsverhandlung wird schließlich<br />

auf sechs Monate ausgesetzt, zumal auch ein Einspruch der Firma Montafoner Gipswerke<br />

in St. Anton vorliegt. Es soll versucht werden, mit allen Beteiligten eine gütliche<br />

Regelung zu erreichen.<br />

Gemeinde Vandans<br />

bittet die ganze T<strong>als</strong>chaft<br />

um Hilfe<br />

_17.2.1966: In einem Beschluss der Gemeindevertretung bittet die Gemeinde Vandans<br />

die ganze T<strong>als</strong>chaft, ihre Bestrebungen den Gipsabbau zu verhindern, „lebhaft“<br />

zu unterstützen.<br />

_10.6.1966: Der Verkehrsverband Montafon wendet sich mit einer Resolution an die<br />

Bezirkshauptmannschaft Bludenz, den Landesverband für Fremdenverkehr in Bregenz<br />

und die Berghauptmannschaft Innsbruck und protestiert gegen den geplanten<br />

Gipsabbau.<br />

_25.6.1966: Einspruch der Gemeinde Bartholomäberg, die eine Beeinträchtigung des<br />

Fremdenverkehrs in der Parzelle Gantschier befürchtet.<br />

Antrag auf Ausweisung<br />

eines Naturschutzgebietes<br />

_2.9.1966: In einer außerordentlichen Sitzung der Gemeindevertretung Vandans wird<br />

ein Aktionskomitee bestellt, das alle erforderlichen Maßnahmen und Rechtsmittel<br />

ergreifen soll, um einen Negativbescheid in der Freifahrungsverhandlung zu erreichen.<br />

Gleichzeitig wird ein Antrag, das Rellstal, die Alpen Zaluanda, Lün-Lünersee<br />

mit Voralpen, die Alpen Ziesch-Fahren mit Voralpen und die Alpe Vilifau zum Naturschutzgebiet<br />

zu erklären, bei der Bezirkshauptmannschaft Bludenz eingebracht.<br />

_7.9.1966: Auch der Vorarlberger Landesverband für Fremdenverkehr protestiert in<br />

einer Stellungsnahme gegen den Gipsabbau.<br />

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