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Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />

Berghauptmannschaft<br />

Innsbruck genehmigt<br />

Gipsabbau<br />

Gemeinde Vandans, die Verleihung der beantragten Grubenmaße zu<br />

versagen, abgewiesen. Ebenso abgewiesen wurden die Anträge der<br />

Gemeinde St. Anton, des Standes Montafon, der Jagdgenossenschaft<br />

Vandans, der Alpinteressenschaft Vilfau, des Verkehrsverbandes Montafon<br />

und der Sektion Vorarlberg des Österreichischen Alpenvereins.<br />

Die Begründung für die Abweisung muß geradezu <strong>als</strong> zynisch bezeichnet<br />

werden. Sie sei hier wörtlich zitiert: „Auf diejenigen Forderungen der<br />

besagten Stellen näher einzugehen, welche den Ersatz von Schäden,<br />

verursacht durch den künftigen Bergbaubetrieb bezwecken, erübrigt<br />

sich, da solche Schäden noch nicht eingetreten sind." Ergo: die Lunte<br />

am Pulverfaß darf getrost brennen, weil vor dessen Explosion ja noch<br />

kein Schaden aufgetreten ist. [...] 171<br />

Harte Gipsbandagen<br />

[...] Die Verleihung von <strong>24</strong> Grubenmaßen im Rellstal an die Schotterwiener<br />

Gipswerke Ges.m.b.H. im Mai dieses Jahres könnte dem Rellstal<br />

samt Umgebung Zerstörung und dem Fremdenverkehrsgebiet schwere<br />

Beeinträchtigungen bringen. Rechtlich ist man wieder vor einer Situation,<br />

die ähnlich wie Rüthi bedrückt. Das österreichische Berggesetz aus<br />

dem Jahre 1954, ein zentralistisches Koalitionskind, in das der Gipsabbau<br />

ohne Veranlassung hinein geschmuggelt wurde, ist so einseitig gebaut,<br />

daß es einem Bundesland keinerlei Mitsprachrecht auf seinem<br />

Boden gestattet. [...] 172<br />

Zweites Fußach 173<br />

Die von Tirol erteilte Genehmigung für ein Gipswerk rief einen Proteststurm<br />

im Ländle hervor. Wieder einmal rüstet Vorarlberg zum Kampf<br />

um bedrohte Landesrechte. Diesesmal richtet sich der Angriff weniger<br />

gegen die Zentrale in Wien <strong>als</strong> gegen den Tiroler „Erbfeind“. Die Berghauptmannschaft<br />

in Innsbruck hat nämlich der Schotterwiener Gipswerke<br />

Ges.m.b.H. in Wien <strong>24</strong> Grubenmaße im montafonerischen Rellstal<br />

verliehen, das heißt, lärmenden und naturzerstörerischen Abbau einer<br />

riesigen Gipsader im Rhätikongebirge erlaubt.<br />

Kaum war das Ansuchen der „Schotterwiener“ im Herbst des Vorjahres<br />

ruchbar geworden, versuchte die Vorarlberger Landesregierung, die<br />

„Zerstörung des Fremdenverkehrsgebiets“ um Vandans durch ein Gipswerk<br />

abzuwehren, indem sie das gefährdete Tal zum Naturschutzgebiet<br />

erklärte. Dies hinderte indes den Innsbrucker Berghauptmann Dr. Otto<br />

Merlin nicht, „über alle Einsprüche der Vorarlberger hinweg“, jetzt den<br />

Gipsabbau zu genehmigen.<br />

171<br />

Vorarlberger Nachrichten vom 29.6.1967<br />

172<br />

Vorarlberger Nachrichten vom 11.9.1967<br />

173<br />

Der Fußacher Hafen ist <strong>als</strong> Sinnbild des Widerstands gegen zentralistische Bestrebungen der österreichischen<br />

Bundespolitik in die Geschichte eingegangen. Beim „Fußacher Skandal“ ging es um eine Bootstaufe.<br />

Der Name des Schiffes wurde kurzfristig von „Vorarlberg“ auf Namen des ehemaligen Bundespräsidenten<br />

„Karl Renner“ umgeändert, was gewaltsame Proteste in der Fußacher Werft zur Folge hatte, u.a. wurden<br />

die geladen Festgäste von den Demonstranten gestoßen, mit Tomaten und faulen Eiern beworfen<br />

und teilweise sogar mit Stöcken attackiert (http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fach_(Skandal),<br />

22.6.2007)<br />

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