Download als pdf (24,79 mb) - UMG Umweltbüro Grabher
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Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />
Abb 2: Die Kanisfluh im<br />
Bregenzerwald war vom<br />
„Edelweißraub“ besonders<br />
betroffen. Im Jahr 1925<br />
wurden hier innerhalb<br />
weniger Tage 1099 Edelweißblüten<br />
beschlagnahmt<br />
(Schwimmer<br />
1928a).<br />
Der Verein zum Schutz der Alpenpflanzen unter der Leitung von Johann Schwimmer<br />
zahlte bis 1935 am Ende eines jeden Jahres Prämien an Beamte, die sich besonders<br />
um den Pflanzenschutz verdient gemacht hatten 9 .<br />
Tab1: Zusammenstellung<br />
der behördlich geahndeten<br />
Übertretungen wegen<br />
„Raubs geschützter Pflanzen“.<br />
Die Bezirkshauptmannschaft<br />
Bregenz<br />
verhängte zumindest im<br />
Jahr 1930 Strafen von 30,<br />
60 oder 100 Schillingen.<br />
Jahr<br />
Anzahl der Straffälle in den Bezirkshauptmannschaften 10<br />
Bregenz Feldkirch Bludenz<br />
1923 14 - -<br />
19<strong>24</strong> <strong>24</strong> - -<br />
1925 18 - -<br />
1926 17 1 2<br />
1927 29 - 5<br />
1928 19 - 3<br />
1929 19 1 6<br />
1930 25 - 12<br />
Summe 165 2 28<br />
Übertretungen des Alpenpflanzenschutzgesetzes<br />
Probleme gab es nicht nur mit der Überwachung, sondern auch mit der Bestrafung.<br />
Johann Schwimmer berichtet, dass ein Aufsichtsbeamter 1929 ein paar Bauernburschen<br />
auf der Kanisfluh Edelweiß abnahm. Die Bezirkshauptmannschaft setzte daraufhin<br />
eine Geldbuße fest, die allerdings von der Vorarlberger Landesregierung in<br />
zweiter Instanz auf einen Schilling reduziert wurde. Als die Bauernburschen am<br />
nächsten Sonntag den Aufsichtsbeamten wieder trafen, „zeigten sie ihm die Kehrseite“.<br />
Im folgenden Jahr traf Johann Schwimmer zufällig auf Landesrat Neyer, den<br />
Vorsitzenden des landwirtschaftlichen Ausschusses, und präsentierte ihm eine große<br />
9<br />
Schreiben Josef Blumrichs vom 28.1.1938 an Oskar Blecha, den Obmann des D.&.Ö.A.V. des Bezirkes Hohenems<br />
10<br />
Schreiben Josef Blumrichs vom 27.11.1930 an die Landesfachstelle für Naturschutz in Klagenfurt<br />
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