Download als pdf (24,79 mb) - UMG Umweltbüro Grabher
Download als pdf (24,79 mb) - UMG Umweltbüro Grabher
Download als pdf (24,79 mb) - UMG Umweltbüro Grabher
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />
Fremdenverkehr befürchtete<br />
Beeinträchtigungen<br />
ins Tal tragen und dadurch den Fremdenverkehr, einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor<br />
der Gemeinde Vandans, zumindest aufs Schwerste schädigen, wenn nicht gar<br />
völlig vernichten würde. Der Fremdenverkehrsverband Montafon vertrat die Auffassung,<br />
dass sich bei entsprechenden Windverhältnissen die Staubbelastung auch auf<br />
die Orte Schruns, Tschagguns und Gantschier auswirken und diese Gemeinden <strong>als</strong><br />
Luftkurorte unmöglich machen würde. Der Abtransport des Gipsgesteins würde soviel<br />
Lärm verursachen, dass in der Nähe der Straßen liegende Fremdenquartiere<br />
aufgegeben werden müssten und viele Millionen in jüngster Zeit investierte Gelder<br />
wertlos werden würden. Der Vorarlberger Landesverband für Fremdenverkehr<br />
machte weiters darauf aufmerksam, dass das Montafon ein Kerngebiet des Vorarlberger<br />
Tourismus sei und seine Gefährdung eine bedenkliche Beeinträchtigung der<br />
volkswirtschaftlichen Interessen ganz Vorarlbergs darstelle (Tschann 1977).<br />
Beeinträchtigung der<br />
Alpwirtschaft befürchtet<br />
Auch die Alpinteressenschaft Vilifau wehrte sich entschieden gegen einen Gipsabbau.<br />
Der Verlust von Weideflächen würde die Bewirtschaftung der ganzen Alpe<br />
unmöglich machen. Es wurde deshalb ein voller Ersatz für alle Investitionen und eine<br />
andere Alpe gleicher Größe gefordert. Die Agrargemeinschaft Lün-Lünersee sah in<br />
einem Gipssteinbruch ebenfalls eine wesentliche Erschwerung der Alpwirtschaft.<br />
Zusätzlich würde die Eigenjagd – eine wesentliche finanzielle Grundlage der Alpen –<br />
stark an Wert verlieren (Tschann 1977).<br />
Abb 62: Die Alpe Vilifau<br />
mit der Heinrich-Hueter<br />
Hütte.<br />
Der österreichische Alpenverein, Sektion Vorarlberg, lehnte einen großflächigen<br />
Abbau von Gipsgestein grundsätzlich ab und forderte, dass die Heinrich-Hueter-<br />
Hütte, die durch einen Gipssteinbruch stark im Mitleidenschaft gezogen würde, auf<br />
Kosten der Gipsfirma an einen anderen Ort verlegt werden müsse (Tschann 1977).<br />
Seite 138 von 172