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Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />

berührt geblieben. So wird geklagt, dass in unseren „Pflanzenschutzgebieten“<br />

zwar das Pflücken von Pflanzen verboten ist, die Düngung<br />

(welche die gleichen Pflanzenarten ausrottet) doch erlaubt bleibt.<br />

(Krieg 1986)<br />

So sind beispielsweise am Hirschberg Arnika übersäte Magerwiesen durch Gülledüngung<br />

verloren gegangen (Broggi & <strong>Grabher</strong>r 1991).<br />

Mit dem naturräumlichen Inventar und der nachvollziehbaren, fachlich begründeten<br />

Planung von Naturschutzgebieten hat sich in Vorarlberg erstm<strong>als</strong> Walter Krieg,<br />

der damalige Leiter der Vorarlberger Naturschau, Anfang der 1970er Jahre beschäftigt<br />

(Krieg 1973).<br />

1973 erster Landschaftsrahmenplan<br />

zur Planung<br />

von Naturschutzgebieten<br />

In einem „Landschaftsrahmenplan zur Planung von Naturschutzgebieten“ ermittelte<br />

und überlagerte er mit Hilfe von Transparentpapier und Pausen in mehreren Schritten<br />

verbaute und unverbaute, aber theoretisch zur Verbauung geeignete Flächen<br />

sowie nicht <strong>als</strong> Siedlungsgebiet geeignete Bereiche mit naturräumlichen Kriterien.<br />

Anhand einer Karte der Nutzungsarten war eine grobe Einschätzung der landschaftlichen<br />

Viefalt möglich – ein hoher Wechsel unterschiedlicher Nutzungen auf engem<br />

Raum schafft eine Reichhaltigkeit an verschiedenen Lebensräumen, die sowohl den<br />

Landschaftswert in Naturreservaten <strong>als</strong> auch in Erholungsgebieten, in denen dem<br />

Landschaftsschutz besondere Bedeutung zukommt, steigert (Krieg 1973).<br />

Potenzielle<br />

Naturreservate<br />

Als Naturreservate geeignete Flächen müssen sich zusätzlich durch einen intakten<br />

Naturhaushalt mit einer reichhaltigen Pflanzen- und Tierwelt im natürlichen Gleichgewicht<br />

auszeichnen und benötigen eine gewisse Mindestgröße. Da diese Kriterien<br />

vor allem fernab vom Siedlungsdruck und den Zentren der Erholungsgebiete liegen,<br />

wurden <strong>als</strong> potenzielle Naturreservate schließlich Gebiete im Lechquellengebirge, im<br />

Verwall und in der Silvretta ausgewählt – das Gebiet in der Gebirgsregion des südlichen<br />

Großen W<strong>als</strong>ert<strong>als</strong> und des Vorderen Klostert<strong>als</strong> war in ähnlicher Weise schon<br />

von Siegfried Fussenegger Ende der 1920er Jahre <strong>als</strong> Naturschutzgebiet vorgeschlagen<br />

worden. Dem ökologischen Wert des Verwalls wurde 1999 Rechnung getragen,<br />

<strong>als</strong> hier das erste Naturschutzgebiet im Montafon geschaffen wurde, das 2003 zum<br />

Natura-2000 Gebiet wurde.<br />

Gleichzeitig wies Walter Krieg aber auch darauf hin, dass die Errichtung von Naturreservaten<br />

ausschließlich im für den Menschen scheinbar unproduktiven Hochgebirge<br />

nicht Ziel führend ist, für einen intakten Naturhaushalt sollten sich Naturreservate über<br />

mehrere Vegetationsstufen hinweg erstrecken (Krieg 1973).<br />

Zusätzlich errechnete Walter Krieg (1973) einen Bedarf von 400 km² an neu zu schaffenden<br />

und unter Schutz zu stellenden Erholungsgebieten, in denen Landschaftsschutz<br />

und teilweise auch Pflanzenschutz von großer Bedeutung waren.<br />

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