Download als pdf (24,79 mb) - UMG Umweltbüro Grabher
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Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />
umweltverträgliche Strategien und Konzepte.<br />
(Vorarlberger Naturschutzrat 1998)<br />
Seit 1997 Vorarlberger<br />
Naturschutzrat<br />
Der Naturschutzrat setzt sich aus vier Mitgliedern zusammen, die von der Vorarlberger<br />
Landesregierung auf die Dauer von vier Jahren bestellt werden. Den Vorsitz des<br />
fachlichen Gremiums, das die Landesregierung in Angelegenheiten des Naturschutzes<br />
und der Landschaftsentwicklung berät, führt derzeit Univ.-Prof. Dr. Georg <strong>Grabher</strong>r.<br />
Pro Jahr finden drei bis vier Treffen mit der Landesregierung statt, alle drei Jahre<br />
legt der Rat einen Bericht über den Zustand und die Entwicklung von Natur und<br />
Landschaft in Vorarlberg vor, in dem die positiven und negativen Umweltfolgen der<br />
Landespolitik aufgezeigt und kommentiert werden (vgl Vorarlberger Naturschutzrat<br />
2000, 2003 und 2006). Von den 45 in den Jahren 2000 und 2003 gestellten Forderungen<br />
in den Themenbereichen biologische und landschaftliche Vielfalt, Boden und<br />
Raum, Gewässer, Landwirtschaft, Tourismus und Freizeit, Luft, Verkehr, Energie sowie<br />
Bildung und Dialog wurden bis 2006 gut ein Viertel erfüllt und 40 % zumindest teilweise<br />
umgesetzt. Etwas mehr <strong>als</strong> ein Drittel der geforderten Maßnahmen (zB die Vorgabe<br />
von ökologischen Minim<strong>als</strong>tandards für landwirtschaftliche Flächen mit intensiver<br />
Nutzung, die Einführung einer Naturschutzabgabe, Lärmschutz in der Raumplanung<br />
oder die Koordination von Bildungsinitiativen zum Natur- und Umweltschutz) konnten<br />
bisher nicht realisiert werden (Vorarlberger Naturschutzrat 2006). Seit 1999 verfügt<br />
der Naturschutzrat über ein eigenes Budget 98 , mit dem unter anderem<br />
wissenschaftliche Studien beauftragt werden (Vorarlberger Naturschutzrat 1997-<br />
2005).<br />
7.9. Naturschutz und Europäische Gemeinschaft<br />
Natura 2000 <strong>als</strong> wichtiger<br />
Faktor im Vorarlberger<br />
Naturschutz<br />
Der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union im Jahr 1995 hatte maßgeblichen<br />
Einfluss auf den Naturschutz in Vorarlberg. Das Regelwerk Natura 2000 mit der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie,<br />
kurz FFH-Richtlinie, und der Vogelschutzrichtlinie sieht ein<br />
„koheräntes Schutzgebietssystem“ vor, um die Schutzgüter von „gemeinschaftlichem<br />
Interesse“ zu erhalten. Mit dem Gesetz über Naturschutz und Landschaftsentwicklung<br />
wurden diese Bestimmungen in das Vorarlberger Landesrecht übernommen<br />
und mit der Novellierung der Naturschutzverordnung 2003 umgesetzt (Amt der<br />
Vorarlberger Landesregierung 2004). Aktuell (2007) hat Vorarlberg 23 Natura 2000-<br />
Gebiete (vgl Kap 8.8.), für die ein Verschlechterungsverbot gilt. Große Auswirkungen<br />
hatte Natura 2000 beispielsweise beim Bau der Bodenseeschnellstraße S 18 (vgl Kap<br />
8.9.). Natura 2000 wurde zu einer maßgeblichen Triebkraft des Naturschutzes in Vorarlberg.<br />
Auch die landwirtschaftliche Leistungsabgeltung wurde durch den EU-Beitritt entscheidend<br />
beeinflusst. Inzwischen stehen über 5000 Flächen im Rahmen des ÖPUL<br />
(vgl 7.5.) unter Vertragsnaturschutz 99 .<br />
98<br />
Protokoll der 4. Sitzung des XXVII Vorarlberger Landtages am 9.12.1999 (9. Teil)<br />
99<br />
mündliche Mitteilung von Max Albrecht, Amt der Vorarlberger Landesregierung, Abteilung Umweltschutz<br />
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