Download als pdf (24,79 mb) - UMG Umweltbüro Grabher
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Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />
8. Naturschutzgebiete in Vorarlberg<br />
1910 erste Vorschläge für<br />
Naturschutzgebiete<br />
Arbeitsbeschaffung <strong>als</strong><br />
Argument für Entwässerung<br />
Die ersten Vorschläge für die Einrichtung von Naturschutzgebieten in Vorarlberg<br />
stammen von Hans Schreiber (1910). Seiner Meinung nach wären das „Moos im<br />
Dürrer Wald“ in Dalaas und die „Möser beim Silbertaler Winterjöchel“ <strong>als</strong> Naturschutzgebiete<br />
geeignet gewesen, auch das Fohramoos am Bödele wäre günstig für<br />
ein Naturschutzgebiet gelegen und das Feldmoos in Bregenz hätte er wegen der<br />
seltenen Flora zum Naturschutzgebiet erklärt (Schreiber 1910). Der „See bei Reute“ in<br />
Lingenau, der Dörnlesee, war „wegen Tiefe und unterirdischem Wasserabfluß erhaltenswert“<br />
(Schreiber 1910).<br />
Das Fohramoos wurde 1974 tatsächlich <strong>als</strong> Naturschutzgebiet ausgewiesen und ist<br />
heute ein Natura 2000-Gebiet gemäß der FFH-Richtlinie. Auch das Moos im Dürrer<br />
Wald, das Weißried – im Vorarlberger Biotopinventar wird es <strong>als</strong> eindrucksvolles Latschen-Hochmoor<br />
beschrieben, das zu den schönsten des Gebiets zählt (Broggi<br />
1987a) – und die Moorflächen am Silbertaler Winterjöchle – ein einmaliger Feuchtbiotopkomplex,<br />
der in dieser Höhenlage zumindest in Vorarlberg und Tirol seinesgleichen<br />
sucht (<strong>Grabher</strong>r 1984) – existieren heute noch. Der Dörnlesee in Lingenau wurde<br />
im Jahr 2000 saniert, wenn auch die angrenzenden Flächen nicht mehr in einstigem<br />
Umfang <strong>als</strong> Moorflächen vorhanden sind.<br />
Das Feldmoos hingegen wurde Anfang der 1930er Jahre im Rahmen eines Arbeitsbeschaffungsprojekts<br />
entwässert (Schwimmer 1933, Schwimmer 1950).<br />
8.1. Entwässerung statt Schutzgebiet – die Zerstörung des Feldmooses<br />
Abb 11: Die Feldmoosmulde<br />
in Bregenz-Rieden<br />
(Foto aus Blumrich 1925).<br />
Das Feldmoos befand sich in einer Talmulde in Bregenz-Rieden, geschaffen durch<br />
einen kleinen Zweig des Rheingletschers am Ende der letzten Eiszeit (Blumrich 1925).<br />
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