Download als pdf (24,79 mb) - UMG Umweltbüro Grabher
Download als pdf (24,79 mb) - UMG Umweltbüro Grabher
Download als pdf (24,79 mb) - UMG Umweltbüro Grabher
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />
Moorwiesenvögelchen in<br />
Vorarlberg ausgestorben<br />
Art bis in die 1980er Jahre vor, danach galt sie <strong>als</strong> verschollen (Aistleitner 1999), bis<br />
1994 und 1995 noch einmal einige Falter im Bangser Ried nachgewiesen wurden<br />
(Huemer 1996). Trotz intensiver Suche waren das die letzten Beobachtungen des<br />
Moorwiesenvögelchens – inzwischen ist die Art in Vorarlberg wahrscheinlich endgültig<br />
ausgestorben (Aistleitner et al. 2006).<br />
Vermeintliche Schädigung<br />
des Iris sibirica-<br />
Bestandes<br />
Aber nicht immer war der Mensch verantwortlich, wenn die Naturschönheiten von<br />
Bangs-Matschels bedroht erschienen. Als 1990 zahlreiche Sibirische Schwertlilien<br />
durch braune Flecken am Stängel, krummen Wuchs und Abfallen der Blüten einen<br />
„kranken Eindruck“ vermittelten, waren hierfür weder Pestizideinsatz (wie Bodenproben<br />
eindeutig belegten) noch mechanische Schädigungen verantwortlich, sondern<br />
der Springwurmwickler (Sparganothis pilleriana), ein Kleinschmetterling. Der Springwurmwickler<br />
ist in Vorarlberg eine der häufigsten Schmetterlingsarten in den Streuwiesen<br />
der Tallagen. Die Raupen fressen von Septe<strong>mb</strong>er mit einer Überwinterungspause<br />
bis in den Juni an verschiedenen Pflanzen, auch an der Sibirischen Schwertlilie,<br />
und hinterlassen bei starkem Befall deutliche Fraßspuren. Bedingt durch den milden<br />
Winter war 1990 ein Massenvorkommen zu verzeichnen, das zwar zu auffälligen<br />
(etwa 90% der Schwertlilien waren befallen), aber keineswegs Besorgnis erregenden<br />
Schäden der Schwertlilien führte. 166<br />
Abb 52: Iris sibirica in<br />
weißer Varinate<br />
Kraftwerkspläne an der unteren Ill<br />
Ab den 1980er gab es mehrm<strong>als</strong> Pläne für ein Kraftwerk an der unteren Ill – eine<br />
Idee, die übrigens noch immer nicht ganz zu den Akten gelegt wurde. Schlagzeilen<br />
166<br />
Naturschutzgutachten Margit Schmid – Aktenzahl 533-N/90: Schädigungen am Irisbestand im Unterried,<br />
Naturschutzgebiet Matschels, Bestimmung des Schmetterlings durch Dr. Peter Huemer, Ferdinandeum<br />
Innsbruck<br />
Seite 128 von 172