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Naturschutzgeschichte UMG Berichte 6
Der Anlass für den Rücktritt Josef Blumrichs, das Aufstellen des ersten Vorarlberger
Gipfelkreuzes am Piz Buin und wenig später eines zweiten am Roggelskopf im Klostertal,
erregte sogar Österreich weit Aufsehen (Bußjäger 1996). Beide Kreuze wurden
unter widrigsten Bedingungen aufgestellt.
[…] so wäre darauf hinzuweisen, dass die Teilnehmer beide Male wegen
heftigen Unwetters in großer Lebensgefahr schwebten, also gegen
die Sicherheit des Lebens verstoßen wurde. Am Roggelskopf ging die
Aufrichtung des Kreuzes während eines Gewitters vor sich und ein Blitz
schlug in das Kreuz ein, wobei die Beteiligten glücklicherweise unversehrt
blieben und mit dem bloßen Schrecken davonkamen. Es hätte
aber genauso gut einige Personen das Leben kosten können. Schon
aus Gründen der Sicherheit des Lebens wäre es daher angezeigt, wenn
in Hinkunft solche lebensgefährliche Unternehmungen im alpinen Ödlande
unterblieben […] 67
1936 Streit um das Gipfelkreuz
am Piz Buin
Während die Bezirkshauptmannschaft Bludenz der Meinung war, dass von einer
Beeinträchtigung des Landschaftsbildes „derzeit und solange keine Rede sein kann,
als die Errichtung von Kreuzen nur auf einzelnen, hervorragenden Bergspitzen erfolgt“,
war die Vorarlberger Sektion des Alpenvereins der Meinung, „dass die Errichtung
von Kreuzen auf dem Piz Buin und Roggelskopf eine vollkommen unnütze Angelegenheit
ist“. Die Frage, ob das Aufstellen von Gipfelkreuzen nach dem Vorarlberger
Naturschutzgesetz verboten hätte werden müssen, erübrigte sich 1939, als
das Reichsnaturschutzgesetz in Kraft trat, das keine Schutzbestimmungen für das
alpine Ödland enthielt. Erst 50 Jahre später wurde mit dem Schutz der Gletscher
erneut eine Schutzbestimmung für alpine Regionen geschaffen (Bußjäger 1996).
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Schreiben Josef Blumrichs vom 23.7.1937 an die Landeshauptmannschaft Vorarlberg
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